Das Symbolbild zeigt Arbeitshandschuhe

Wiesbaden | dts | Die Zahl der Erwerbstätigen mit Wohnort in Deutschland hat erstmals wieder das Niveau vor der Coronakrise erreicht. Sie lag nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im März 2022 mit rund 45,2 Millionen Personen über dem Stand von Februar 2020. Gegenüber dem Vormonat stieg die Zahl der Erwerbstätigen saisonbereinigt kräftig um 85.000 Personen (+0,2 Prozent), nachdem sie bereits in den Monaten März 2021 bis Februar 2022 durchschnittlich um jeweils 58.000 Personen oder 0,1 Prozent zugenommen hatte. Damit waren im März 2022 saisonbereinigt 0,1 Prozent oder 41.000 Personen mehr erwerbstätig als im Februar 2020, dem Monat vor Beginn der Coronakrise in Deutschland.

Nicht saisonbereinigt stieg die Zahl der Erwerbstätigen im März 2022 gegenüber Februar 2022 um 112.000 Personen (+0,2 Prozent). Dieser Anstieg fiel etwas stärker aus als im März-Durchschnitt der drei Vorkrisenjahre 2017 bis 2019 mit +103.000 Personen. Den bisherigen Monats-Höchstwert markiert weiterhin der November 2019 mit 45,5 Millionen Erwerbstätigen.

Bei den Ergebnissen sei aber zu beachten, dass Kurzarbeiter nach den Konzepten der Erwerbstätigenrechnung und der Arbeitskräfteerhebung auch als Erwerbstätige zählen, so die Statistiker. Gegenüber März 2021 stieg die Zahl der Erwerbstätigen im März 2022 um 1,6 Prozent (+725.000 Personen). Der absolute Anstieg zum jeweiligen Vorjahresmonat vergrößerte sich seit Mai 2021 damit bereits zum elften Mal in Folge.

Im Februar 2021 lag die Vorjahresveränderungsrate dagegen noch bei einem Minus von 1,6 Prozent. „Diese rechnerisch gute Entwicklung im Vorjahresvergleich ließ sich bis Mai 2021 vor allem auf den Einbruch der Erwerbstätigenzahl im Frühjahr 2020 zurückführen, als die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie auf den Arbeitsmarkt durchschlugen“, so das Bundesamt. Über diesen Basiseffekt hinaus sei jedoch bereits seit dem Sommer 2021 ein deutlicher Aufwärtstrend zu erkennen, der auch im März 2022 weiter anhielt.

Genauso stark im Vorjahresvergleich gestiegen war die Erwerbstätigkeit zuletzt vor fast 15 Jahren im Mai 2007. Im Durchschnitt gab es im 1. Quartal 2022 nach vorläufigen Berechnungen rund 45,1 Millionen Erwerbstätige mit Arbeitsort in Deutschland. Im Vergleich zum Vorquartal stieg die Zahl der Erwerbstätigen damit saisonbereinigt um 217.000 oder 0,5 Prozent. Nach Berechnungen auf Basis der Arbeitskräfteerhebung lag die Zahl der Erwerbslosen im März 2022 bei 1,26 Millionen Personen.

Das waren 435.000 Personen oder 25,7 Prozent weniger als im Vorjahresmonat März 2021. Die Erwerbslosenquote lag bei 2,9 Prozent (März 2021: 4,0 Prozent). Bereinigt um saisonale und irreguläre Effekte wie zum Beispiel Wettereinflüsse oder Streiks lag die Erwerbslosenzahl bei 1,28 Millionen Personen und damit unter dem Niveau des Vormonats Februar 2022 (-25.500 Personen; -2,0 Prozent). Die bereinigte Erwerbslosenquote im März 2022 sank auf 2,9 Prozent (Februar 2022: 3,0 Prozent).

Die Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht am Vormittag auch ihre Arbeitslosenzahlen, die allerdings nach einer etwas anderen Methode berechnet werden.