Empfang für Zülch-Preisträger im Rathaus
Bürgermeisterin Spizig gratuliert Wissenschaftlern aus den USA und Australien

Köln, 1.9.2007, 23:45 Uhr > Der Zülch-Preis für neurologische Grundlagenforschung geht in diesem Jahr zu gleichen Teilen an Prof. Dr. Graeme M. Clark von der Universität Melbourne in Australien und Prof. Dr. John P. Donoghue von der Brown Universität im US-amerikanischen Providence. Beide Wissenschaftler haben Herausragendes auf dem Gebiet der Neuroprotethik geleistet. Die mit insgesamt 50.000 Euro dotierte Auszeichnung vergibt die von der Max-Planck-Gesellschaft treuhänderisch geführte Gertrud-Reemtsma-Stiftung bereits zum 18. Mal.

Prof. Clark hat durch seine wissenschaftlichen Untersuchungen, die bis in das Jahr 1965 zurückreichen, die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass man das Sprachverstehen gehörloser Patienten heute routinemäßig mit Hilfe von Cochlea-Implantaten wiederher-stellen kann. 1978 gelang ihm das erstmals bei ertaubten Erwachsenen, seit 1985 auch bei gehörlosen Kindern. Mittlerweile tragen weltweit 100- bis 200.000 Patienten Cochlea-Implantate und können mit dieser Neuroprothese ein weitgehend normales Leben füh-ren.

Prof. Donoghue beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit der Frage, wie das Gehirn Gedanken in Handlungen umsetzt. Die Antwort bildet die Grundvoraussetzung für die Entwicklung von neuralen Prothesen, die als Interface zwischen Gehirn und Maschine die deren willensabhängige Steuerung ermöglichen.

Die beiden Wissenschaftler erhielten den Preis am Freitag, 31. August 2007 im Gürzenich zu Köln. Anschließend gratulierte Bürgermeisterin Angela Spizig in Vertretung von Oberbürgermeister Fritz Schramma den Preisträgern bei einem Empfang im Historischen Rathaus.

Der Namensgeber des Preises, Prof. Dr. Klaus-Joachim Zülch, war bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1978 Direktor der Neurologischen Klinik der Städtischen Krankenanstalten Köln, Direktor des Kölner Max-Planck-Instituts für neurologische Forschung und Mitglied der Universität zu Köln. Zülchs Schwester Gertrud Reemtsma hat die Auszeichnung zu seinem Gedenken gestiftet.

[ag; Quelle: Stadt Köln]