Die Rückkehr in ein neues altes Haus
Allein 170 Container voll Schutt fielen während der Bauarbeiten von Juli bis Dezember 2007 an. Außerdem wurden dabei etwa 59 Tonnen Stahl und 41 Kilometer Strom-, Telefon- und Datenleitungen verbaut. Das Erdgeschoss ist nun vermietet an ein italienisches Restaurant, die oberen Etagen dienen als Gästehaus für Teilnehmer von Veranstaltungen der GAG und des Restaurants. Im ersten Stockwerk befindet sich die heute eröffnete Geschäftsstelle Innenstadt.

"Schweren Herzens", so GAG-Vorstand Günter Ott, verließ die Hauptverwaltung der Wohnungsbaugesellschaft im November 2003 ihr Traditionshaus am Heumarkt 68 – 72 und zog in den Braunsfelder Industriepark. Nachdem das Bauwerk zwischenzeitlich sogar verkauft werden sollte, fiel die Entscheidung letztlich doch für den Verbleib im Besitz der GAG und für eine Entkernung sowie Komplettsanierung.

Die GAG-Geschäftstelle Innenstadt
Die GAG-Geschäftsstelle Innenstadt ist zuständig für rund 6.000 GAG-Kunden und 2.664 Wohneinheiten in der Innenstadt zwischen Roonstrasse und Kölner Südstadt. Als Anlaufstelle für Mieter, aber auch für Beratungen bei Mietgesuchen oder geplantem Eigenheimerwerb stehen auf rund 330 Quadratmetern Bürofläche nun acht GAG-Mitarbeiter sowie weitere acht Angestellte der Grubo-Baubetreuung, einem Unternehmen der GAG, für Kunden zur Verfügung. Ein 100 Quadratmeter großer Besprechungsraum soll in Zukunft für Vorstandsbesprechungen und Aufsichtsratsitzungen genutzt werden. Außerdem sind wechselnde Kunstausstellungen in den Räumen und Fluren geplant. Noch bis zum 30.06.2008 finden sich etwa Zeichnungen und Skulpturen der Künstlerin Bettina Meyer in der Geschäftstelle.

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INFOBOX
Das GAG-Traditionshaus in der Kölner Altstadt
Das GAG-Gebäude wurde 1936 gebaut, nachdem die Altstadt rund um den Heumarkt abgerissen wurde. Architekt Ernst Gondrom erbaute die GAG-Hauptverwaltung im "Heimatstil" – einer traditionalistischen Architektur, die durch schmale Sprossenfenster, Türen und Wandgestaltung Heimatgefühle wecken sollte. Typisch für die Architektur in der Tradition der mittelalterlichen Stadt sind insbesondere die Fenstereinfassungen, die sogenannten "Gewände". Sie bestehen aus mit "Doppelhieb" (altdeutsch) behauenem Ettringer Tuffstein aus den Vogesen, der die Strukturen vorgibt und dem Gebäude einen anheimelnden Charakter verleiht.

Fabian Sieg für report-k.de / Kölns Internetzeitung