Was als Triumphzug um die Welt geplant war, gerät zum Spießrutenlauf: weltweit ist das Olympische Feuer zum Symbol der Krise der Olympischen Spiele 2008 in China geworden. Dabei richtet sich die Aufmerksamkeit vor allem auf den Konflikt in Tibet, wo die Fackel Anfang Mai durch die nach Unabhängigkeit strebende Provinz getragen werden soll. Darüber hinaus steht China aber auch für das Scheitern der Hoffnung, mit der Olympiavergabe eine Öffnung und Verbesserung der Menschenrechtslage zu bewirken. Was also tun? Was kann im olympischen Jahr getan werden, um die Menschenrechte in China wirksam zu fördern? Welche Protestformen sind sinnvoll und was dient nur der Gewissensberuhigung? Was ist auf Seiten von IOC, Politik und Sponsoren kluge Diplomatie, was hilfloses Krisenmanagment und was zynischer Opportunismus? Und welche Aufgabe haben die Medien, die aus Peking ein Milliardenpublikum erreichen werden. Darüber werden beim nächsten „Dellbrücker Forum“ am Montag, 5.Mai u u.a. Olympia-Chef Michael Vesper und die kritische Athletin Imke Duplitzer streiten.

Als Gäste zum Thema „Friedliche Spiele?: Olympia und die Menschenrechte“ haben zugesagt:

 – Michael Vesper, Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), davor Bauminister und stellv. Ministerpräsident von NRW. Als der neben Thomas Bach ranghöchste Sportfunktionär in Deutschland hat er auch an der öffentlich so heftig kritisierten IOC-Sitzung in Peking teilgenommen.

 – Imke Duplitzer, Silbermedaillengewinnerin im Degenfechten bei den Olympischen Spielen 2004 und mehrfache Deutsche Meisterin sowie Vizewelt- und Europameisterin. Sie hat sich am Rande der gerade in Peking zu Ende gegangenen Teamweltmeisterschaft sehr kritisch zur Menschenrechtslage in China und zum IOC geäußert. Dabei hat sie angekündigt, an der Eröffnungsfeier nicht teil zu nehmen.

-Axel Balkausky, Sportchef beim NDR, der die Olympiaberichterstattung der ARD federführend verantwortet und damit auch entscheiden muss, welchen Raum die Menschenrechtsverletzungen sowie mögliche Proteste in den Sendungen über Olympia einnehmen werden.

– Johannes Pflug, SPD-MdB aus Duisburg und Vorsitzender der deutsch-chinesischen Parlamentariergruppe.

Aus dem Plenum heraus werden Vertreter von Menschenrechtsgruppen ihre Position und Fragen beisteuern. Die chinesische Sichtweise wird ebenfalls aus dem Plenum heraus Zhang Danhong aus der chinesischen Redaktion der Deutschen Welle beitragen. Geleitet wird die Veranstaltung von Arnd Henze, stellv. Auslandschef Fernsehen beim WDR. Weitere Informationen finden Sie unter www.dellbruecker-forum.de.

Das Forum findet am Montag, 5.Mai. um 20 Uhr in der Christuskirche Köln-Dellbrück, Bergisch Gladbacher Str. 848 statt. Im Vorprogramm werdenab 19.30 Uhr Filme aus dem ARD-Weltspiegel und aus „Sport Inside“ in das Thema einführen.

[nh; Quelle: Dellbrücker Forum]