Den Haag | Das Schleusen von Migranten ist nach Angaben der EU-Polizeibehörde Europol der am schnellsten wachsende kriminelle Markt. „Das Schlepperwesen ist das mit Abstand am stärksten wachsende kriminelle Geschäftsmodell in Europa“, sagte Wainwright der „Welt“. 2015 sei ein außerordentlich profitables Jahr für Schlepper gewesen.

„Wir haben es mit einem Multi-Milliarden-Geschäft zu tun.“ Der Drogenhandel sei zwar noch lukrativer, der Gewinn der Schleuser wachse jedoch rasant. Grenzschließungen führten zu einer steigenden Nachfrage in diesem Bereich.

„Bereits am ersten Tag nach Schließung der Balkanroute haben die Schleuser in der Türkei ihre Preise erhöht und Ausweichrouten angeboten“, sagte Wainwright. „Wenn wir uns mit guten Gründen dafür entscheiden, die Grenzen stärker zu sichern, dann müssen wir gleichzeitig hart gegen die organisierte Kriminalität vorgehen.“ Nach Angaben von Europol kommen rund 90 Prozent aller Migranten mit Hilfe von Schleppern nach Europa.

Im Schnitt bezahlt jeder davon 3.000 bis 6.000 Euro. Laut Europol-Chef Wainwright hat seine Behörde bislang etwa 40.000 mutmaßliche Schlepper namentlich ausgemacht.

Autor: dts