Berlin | Der Geschäftsführer von Reporter ohne Grenzen, Christian Mihr, hat eine Aufklärung des Mordes an der maltesischen Journalistin Daphne Caruana Galizia gefordert.

„Es ist ein Skandal, dass den Ermittlungsbehörden in einem Land der Europäischen Union offenbar nicht vertraut werden kann“, sagte Mihr der „Berliner Zeitung“ (Freitagsausgabe). Anlass ist die Tatsache, dass die Hinterbliebenen dem Bundeskriminalamt zwei Laptops und mehrere Festplatten übergeben haben, weil sie den maltesischen Behörden nicht trauen.

„Wir hoffen, dass die Übergabe der Laptops an das Bundeskriminalamt Bewegung in die Ermittlungen bringen wird“, sagte Mihr. Denn mehr als sieben Monate nach dem Mord sei immer noch unklar, wer die Hintermänner des Verbrechens seien. „Die Auftraggeber des Mordes müssen endlich identifiziert und zur Rechenschaft gezogen werden. Es wäre fatal, wenn in einem EU-Land der Eindruck entstünde, man könne mit einem Mord an einer Journalistin ungestraft davonkommen.“ Caruana Galizia war im Oktober 2017 durch ein Bombenattentat ums Leben gekommen. Drei Tatverdächtige stehen derzeit vor Gericht.

Doch die Hinterbliebenen vermuten, dass es Hintermänner gibt und die maltesische Justiz diese im Zweifel deckt.

Autor: dts