Köln | Das Tour de France Fieber scheint wieder ausgebrochen zu sein. Vor allem bei der CDU in NRW. In Münster macht sich der dortige CDU-Bürgermeister Markus Lewe für einen Start der Tour in 2017 stark und wie die „Westfälischen Nachrichten“ berichtet haben Stadträte aus Münster, Düsseldorf und Mannheim das diesjährige Tourfinale in Paris besucht, um Interesse für einen Etappe zu signalisieren. Jetzt fordert auch die Kölner Junge Union (JU Köln), allerdings für 2018, eine Bewerbung Kölns. Allerdings verschweigt sie die Kosten, die ein solcher Event kostet.

Für den „Grand Départ“, also den Start der Tour de France muss die ausrichtende Gemeinde nach Angaben der „Westfälischen Nachrichten“ nur an den Tour Organisator alleine rund vier Millionen Euro überweisen. Da sind noch keine Kosten für Absperrungen und alles was damit zusammenhängt mit eingerechnet. Denn die Tour de France ist nicht nur eine Sportveranstaltung, sondern auch für den Veranstalter ein lohnendes Geschäft. Hinter dem Veranstalter steht die Aumary-Verlagsgruppe, die die Sportzeitung L´Equipe und Le Parisien herausgibt. Ihr Tochterunternehmen Aumary Sport Organisation ASO, gegründet 1992 veranstaltet die Tour, aber auch die Rallye Dakar oder den Paris Marathon. Das Radrennen ist Teil der UCI World Tour. Eine wichtige Einnahmequelle neben den Geldern die Kommunen einbringen ist die so genannte Werbekarawane. Rund 180 gestaltete Wagen fahren ein bis zwei Stunden vor den Radlern die Strecke ab und bedenken die Zuschauer mit kleinen Werbegeschenken. Und diese Karawane erinnert an ein in Köln ebenfalls höchst beliebtes Spektakel, den Karnevalsumzug.

Die Junge Union Köln fordert nun, dass sich die Stadt Köln um den Auftakt der Tour de France 2018 bewirbt. „Die Tour de France wäre ein hervorragendes Aushängeschild für die Sportstadt Köln. Für alle Kölner und die Radrennbegeisterten aus der Umgebung ist dies ein absolutes Highlight“, wirbt der Kölner Ratsherr und JU-Vorsitzende Christoph Klausing für eine Bewerbung.

Die JU Köln möchte daher die Tour de France 2018 nach Köln holen. Der Prolog der Frankreich-Rundfahrt beginnt oftmals in angrenzenden Ländern. Der Prolog ist ein Einzelzeitfahren über eine kurze Distanz von nicht mehr als acht Kilometern und soll das Fahrerfeld den Zuschauern vorstellen. Die Kosten benennt die JU Köln in ihrer schriftlichen Mitteilung allerdings nicht. In Münster ist genau darüber schon ein politischer Streit entbrannt.

Autor: Andi Goral
Foto: Ein Foto vom Radrennen „Rund um Köln“ aus dem Jahr 2010