Köln | aktualisiert | Wer heute gegen 11:15 Uhr am Breslauer Platz am Busbahnhof Fahrgäste und Fahrer von Fernbussen befragte, der bekam zum Haltepunkt eine klare Ansage: Schön ist er nicht, aber praktisch. Mit dem neuen und derzeit einzigen Busbahnhof am Kölner Flughafen für die Fernbusse können sich die Fahrgäste dagegen nicht anfreunden. Die Kölner FDP fordert daher mit einem Dringlichkeitsantrag im nächsten Verkehrsausschuss der Stadt Köln die vorübergehende Erhaltung des Fernbus-Bahnhofes an diesem zentralen Ort in der Stadt.


Auch die Fahrgäste finden ein Einsteigen am Kölner Hauptbahnof bequem

Die Kölner FDP will mit ihrem Dringlichkeitsantrag folgenden Beschluss des Verkehrsausschusses erreichen: „Die vorübergehende Nutzung des Busbahnhofes Breslauer Platzes für die Fernbusse wird bis zu einer Neubebauung des Geländes zwischen Johannis- und Rheinuferstraße zugelassen.“ Die Verwaltung soll dann die entsprechenden Maßnahmen für den Weiterbetrieb umsetzen. Zum einen begründet dies der Fraktionsvorsitzende der FDP Ralph Sterck mit der Erfolgsgeschichte der Fernbusse. In Köln gründe sich dieser auch in der hervorragenden Anbindung an den Kölner Hauptbahnhof.

Sterck sieht vor allem eine rasche Umgestaltung des Platzes nicht in naher, sondern ferner Zukunft. Dies läge an den technischen Herausforderungen die Elektrotrassenverläufe der Deutschen Bahn umzulegen. Es bestehe kein Anlass, das zarte Pflänzchen der Fernbusdestination Köln jetzt umzupflanzen und den Fahrgästen Nachteile aufzuerlegen. Denn vom Flughafen Köln Bonn müssen alle die, die in die Innenstadt wollen, noch einmal lange Fahrten mit der S-Bahn auf sich nehmen. Ende Oktober und Anfang November soll der Fernbus-Bahnhof Breslauer Platz geschlossen werden.

Zu bedenken sind ja auch die Mehrkosten, die Reisenden entstehen, wenn sie etwa nicht mehr am Kölner Hauptbahnhof, der auch per Fahrrad gut zu erreichen ist, ankommen können. So kostet eine Fahrt nach Dortmund mit dem Fernbus zwar nur etwa fünf Euro, aber das Ticket mit der S-Bahn kostet dann zusätzlich 2,80 Euro. Alles einfache Fahrt.

Mein Fernbus bringt 2015 eine Million Menschen nach Köln

MeinFernbus FlixBus wird nach eigenen Angaben in diesem Jahr rund eine Million Menschen von und nach Köln befördern. Bei dem Unternehmen ist man irritiert darüber, dass sich die Stadt nicht mit den Unternehmen abstimme. Sollte der Flughafen alleiniger Haltepunkt in Köln werden, rechnet alleine dieser Anbieter mit einem Rückgang von 40 Prozent seiner Fahrgäste. Zudem macht man eine besondere Rechnung auf. Nicht alle Menschen die den Fernbus heute nutzen sind zuvor mit der Bahn gefahren. Viele, der Anbieter rechnet statistisch mit 400.000 waren zuvor mit dem PKW unterwegs. Durch die Fernbusse würden die Innenstädte also entlastet.
Bei MeinFernbus FlixBus ist man sich sicher, dass nur rund 10.000 Reisende überhaupt ihre Reise mit einem Flugzeug fortsetzen werden, oder den Bus für einen Rücktransport nutzen. Der Löwenanteil der Fahrgäste wolle in die Innenstädte. Bei MeinFernbus FlixBus fragt man sich nun, ob man den Fahrgästen, komme der alleinige Haltepunkt am Flughafen, nicht empfehlen muss in Düsseldorf auszusteigen, weil dies dann der schnellere Weg zumindest von Norden aus nach Köln sei. Allerdings und darauf macht der Busbetreiber aufmerksam, wird dies, aber auch die Weiterreise für Fernbusreisende mit Mehrkosten verbunden sein. Bei einer Million Fahrgäste spricht man bei MeinFernbus FlixBus, dass die Kommune auch das verkehrliche Bedürfniss dieser Reisenden berücksichtigen müsse und gerecht werden.
Mit ein wenig anderer Verkehrslenkung ließe sich auch die Situation am Busbahnhof in Köln entspannen, die nicht durch die Fernbusse erschwert werde, die oft nur wenige Minuten zum ein- und aussteigen von Passagieren halten würden, sondern durch Reisebusse, die fälschlicherweise dort landeten.

Autor: Andi Goral