Köln | Im Kölner Radstadion messen sich am Sonntag, 22. Juli 2012, die 12 besten des Bahn-Rennsports der Welt. Für die deutschen Männer und Frauen die letzte Gelegenheit, ihre Chancen für Olympia einzuschätzen und zu testen, wo sie nach den letzten Wochen und Monaten harten Trainings stehen. Demnach geht es am Sonntag um viel mehr als um einen Pokal.
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Engländer als große Konkurrenz
In vier Disziplinen messen sich die 12 besten der teilnehmenden Nationen. Antreten werden die Nationalmannschaften der Niederlande, Belgien, Malaysia, Tschechien, Großbritannien und Deutschland. Als größte Konkurrenz in London schätzt Bundestrainer Detlef Uibel England, Frankreich und Australien ein. „Zwar werden die Engländer in Köln nicht mit ihrem Top-Team antreten, dennoch ist es eine Gelegenheit, um ein letztes Mal alles zu geben“, so Detlef Uibel.
Sturz beim Training
Rene Engers, Stefan Nimke und Maximilian Levy treten in Köln und auch in London im Teamsprint an. Heute beim Training zeigten sie bereits vollen Einsatz. Vollen Einsatz heißt auf einer Strecke von 250 Metern auf rund 70 Stundenkilometer zu beschleunigen. Aus dem Stand starten die Sportler und setzten dabei volle Muskelkraft in den Antritt. Dabei kann schon mal aufgrund eines technischen Defekts das Rennrad nachgeben, das bereits für die starke Belastung optimiert ist. Das passierte heute Stefan Nimke. „Zum Glück ist der Fahrer nicht verletzt. Technische Defekte passieren, obwohl das natürlich bei Olympia nicht passieren darf“, so Bundestrainer Detelf Uibel. Nach einem kurzen Wechsel des Rahmens, der vermutlich bei dem Sturz gebrochen ist, drehte Stefan Nimke direkt wieder seine Runden. „Im Teamsprint müssen wir uns 100 Prozent auf unserer Kollegen und natürlich auf das Material verlassen“, so Rene Enders, der bei Olympia in der ersten Position starten wird.
„Wir wollen auch gewinnen“
Für das Wochenende und auch für Olympia steht das Ziel: In Köln und auch in London wollen die Männer und Frauen ganz vorne Mitspielen. „Für das Männer-Team ist das klare Ziel die Gold-Medaille. Für die Frauen ist der vierte Platz oder eine Medaille realistisch“, so der Bundestrainer. Dies scheint Miriam Welte des Frauen-Teams etwas anders zu sehen. „Wir wollen auch gewinnen“, erwiderte sie entrüstet. Kristina Vogel und Miriam Welte, die im Teamsprint zusammen antreten werden, haben ihre eigene Motivationsmethoden. Sie lassen sich für das Wochenende und auch für Olympia die Fingernägel maniküren. So werden die Fingernägel am Wochenende die Deutschlandfahne zieren. Beide arbeiten bei der Polizei und fahren erst seit 2006 professionell Radsport. Im April wurden sie überraschend Weltmeister. Genauso überraschend ist ihnen wohl auch ein Olympiasieg zuzutrauen.
Wer sich von dem Können und dem Fitnessstand der deutschen Männer und Frauen überzeugen möchte, der kann dies den gesamten Sonntag im Kölner Radstadion tun. Ab 11 Uhr startet das Kölner Sprintmeeting mit der Qualifikation der Männer und Frauen auf 200 m und endet mit der Siegerehrung um 18.30 Uhr. Dazwischen können Sie sich auf zahlreiche spannende Finale zwischen den besten der Welt freuen.
Infobox
1. Kölner Sprintmeeting 2012
22.Juli 2012, ab 11 Uhr
Radstadion Köln
Albert-Richter-Radstadion Köln
Peter-Günther-Weg
50933 Köln
Eintritt 10 Euro
Tickets bei allen bekannten Vorverkaufstellen erhältlich
Autor: Henriette Hohm
Foto: Maximilian Levy und Stefan Nimke beim Training kurz nach dem Start im Kölner Radstadion
