"M´r sinn die löstije Tasmanier
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Marie Luise Nikuta trug auf ihre Art zu der Sitzung bei und entwarf eigens für die Löstige Tasmanier ein Mottolied, das sie auf der ersten Sitzung zusammen mit dem Dreigestirn zum Besten gab. Damit auch jeder mitsingen konnte, lagen die Texte auf den Tischen aus. Im schunkelnden Takt klang so aus aller Munde: „M´r sinn die löstije Tasmanier, han Jodes nur im Senn“ und „Die Teufels-Beuteltiere liejen uns am Hätze janz, janz deef“. 
Warum die kleinen Teufel dem Verein so am Herzen liegen ist klar: Der Bestand des Beuteltieres ist aufgrund der Bejagung stark zurückgegangen. Die Dingos des  australischen Festlandes haben dann dazu beigetragen, dass die Tiere heute nur noch auf der australischen Insel, Tasmanien, leben. Dort kämpfen diese derzeit mit einer ausbreitenden Krebserkrankung, der ein großer Teil bereits zum Opfer gefallen ist. Zudem sind die kleinen Teufel nachtaktiv, so dass viele Kollisionen mit Autos dazukommen. In Tasmanien kämpft man bereits seit Jahren um das Überleben des Wappentierchens der Insel.


Fotos der Akteure waren heißbegehrt!

Aufgrund eines Films von Tom Gerhardt und René Sion, ist dann auch das letztjährige Kölner Dreigestirn, der Adjuntant und Prinzenführer auf den mitwirkenden tasmanischen Teufel aufmerksam geworden. „Aus einem Herz für den kleinen Teufel wurde Ernst“, so Volker Marx, Mitglied der Löstige Tasmanier. 
Der Komödiant Tom Gerhardt habe nicht lange überzeugt werden müssen und schloss sich den rund 40 Mitgliedern der Gesellschaft an. „Dann begann die eigentliche Arbeit. Wie können wir dem kleinen Beuteltier helfen?“, so Volker Marx über die Schwierigkeiten. Es wurde ein Kontakt zum Kölner Zoo hergestellt, um eine Aufnahme des tasmanischen Teufels zu initiieren. Schon bald stellte sich jedoch Ernüchterung ein, denn eine Überschiffung des kleinen Tieres sei riskant und ein überlebensfähiges Tier zu finden, schwierig. Auch die Haltung sei sehr kostspielig und damit nicht zu realisieren. 

So entschloss sich der Verein, durch eine Sitzung und mediales Interesse, dem kleinen Tier wieder mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Das gelang den Mitgliedern schon durch ihre besonderen Mützen – denn von ihren Köpfen blickt den Gästen immer ein kleiner Teufel entgegen. Das Interesse an der Mission des Vereins war groß und die Karten für die Sitzung schnell verkauft. „Wir haben die Veranstaltung nicht angekündigt. Ausschließlich durch Mundpropaganda konnten wir das Brauhaus mit der "Creme de la Creme" des Karnevals füllen“. Das Angebot spricht aber auch für sich: Für 44 Euro bekam der Gast ein besonderes Programm – Kölsch inklusive – geboten. René Sion und Volker Marx des Vereins sind sich einig, dass nach Abdeckung der Kosten, der gesamte Erlös an einen wohltätigen Zweck zugetragen wird. Dieses Jahr solle der Erlös Kindern zu Gute kommen. Nächstes Jahr sei der Ertrag für Senioren gedacht.


Knacki Deuser begeisterte mit seinem Jonglier-Talent

"Sitzung einmal anders"
Der Tasmanische Teufel als Auslöser für einen Verein – das ist bereits "anders". Die besondere Idee der Sitzung sollte sich auch im Programm widerspiegeln. „Wir haben auch Künstler eingeladen, die im Kölner Karneval noch keinen großen Namen haben“, so Volker Marx. Das hieß natürlich nicht, dass die Gäste auf irgendetwas verzichten mussten. Knacki Deuser "zeigte" eine Rede, die er mir Jonglierkünsten unterstrich. Da flogen die Kugeln und formten dabei die Ohren des Tasmanischen Teufels oder er ließ die Kugeln in die Zukunft fliegen. Dabei stellte er Parallelen zwischen dem Beuteltier und Köln her. Ganz klar sind die spitzen Ohren natürlich die Türme des geliebten Doms und wenn die Ohren sich aufstellen, leuchten diese rot. Rot als Kölsche Farbe zeige klar und deutlich, dass Köln ein Hätz für das kleine Tierchen haben muss.



[Henriette Hohm für report-k | Kölns Internetzeitung]