Zwei der drei Gründungsväter im Gespräch mit den center.tv Moderatorinnen Angela und Melanie Knobloch, Dr. Jürgen Zech, Gründungsmitglied und Kuratoriumsvorsitzender NUK e.V. und Beiratsvorsitzender und Miteigner denkwerk GmbH und Dr. Joachim Hausen, Gründungsmitglied NUK e.V. und Direktor McKinsey & Company, Inc. (v.l.n.r.)

Beeindruckendes Zahlenwerk

Man muss mit dem nüchternen Zahlenwerk beginnen um den Erfolg zu verstehen und sich dabei aber immer vergegenwärtigen, dass es dabei um Menschen und neue Existenzen, nicht nur für die Gründer, sondern auch um deren Mitarbeiter geht. Seit dem Start 1997 gingen über 500 nachhaltig erfolgreiche Unternehmen hervor, wurden über 3.000 neue Arbeitsplätze geschaffen, registrierten sich über 10.000 TeilnehmerInnnen, reichten 3.500 Gründerinnen und Gründer in 1.800 Teams einen Businessplan ein und wurden über 12.500 Beratungsgespräche geführt. Ehrenanmtlich erstellten die Experten des NUK-Netzwerkes 5.400 kostenlose Gutachten, waren 200 Gutachter pro Wettbewerb aktiv, wurden 25.000 Handbücher zum Thema Existenzgründung verteilt, kamen rund 30.000 Besucher zu 400 Veranstaltungen und es konnte eine Starthilfe in Höhe von 540.000 Euro ausgezahlt werden. Aber es fehlt noch eine Zahl, die verdeutlicht was der Wettbewerb in Gang setzte. Die nannte Theo Lieven, Gründer der VOBIS Microcomputer AG, heute geschäftsführendes Vorstandsmitglied NUK: "Die gegründeten Unternehmen des NUK Businessplan-Wettbewerbs zahlen für ihre 3.000 Mitarbeiter, die sie eingestellt haben alleine über 20 Millionen Euro Lohnsteuer im Jahr und das ohne das die Initiative NUK einen Cent vom Staat bekam". Um es vorweg sagen, diese Leistung hat einen riesigen Applaus verdient und muss entsprechend hoch gewürdigt werden.


Unterstützen "nuk >>>": Dietmar P. Binkowska, Vorstandsvorsitzender NUK e.V und Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse KölnBonn und Alexander Wüerst, Vorsitzender des Vorstandes der Kreissparkasse Köln.

Westerwelle: "nuk >>>, das ist ein aufstrebender Verein"
Guido Westerwelle, der Bundesvorsitzende der FDP, eigens aus Berlin eingeflogen, nannte das "nuk >>>" einen aufstrebenden Verein und ermunterte zum Mut der Existenzgründung. Westerwelle legte aber auch den Finger in die Wunden, forderte einen wirklichen Strukturwandel in der Wirtschaftspolitik und in den Köpfen. So zeigte Westerwelle absolutes Unverständnis dafür, dass die Bundesregierung mit mehreren 100.000 Euro Vereine unterstütze, die jungen Deutschen bei der Auswanderung helfen, aber keinen Cent für das "nuk >>>" einsetze. Alleine letztes Jahr wanderte rund 160.000 Deutsche aus. Westerwelle brachte ein prominentes Beispiel Uschi Obermeier: "Wer damals wie Uschi Obermeier ins Ausland ging, der wollte aussteigen, wer heute ins Ausland geht der will einsteigen". Westerwelle sähe die Gelder lieber in Initiativen wie "nuk >>>" und nicht das Auswanderung subventioniert wird. Und noch ein Beispiel brachte Westerwelle, das den von ihm beschworenen Mentatlitätswechsel in Deutschland unterstrich. Auf einer Asienreise traf er in Shanghai auf eine chinesische Politikerin, die ihm den Ausbau des Shanghaier U-Bahn-Netzes skizzierte. Man wolle dort in 2 Jahren rund 200 neue U-Bahnstationen bauen und das Wegenetz von 200 auf 500 km erweitern. In einem solchen Zeitraum wären in Köln noch nicht einmal 20 U-Bahnstationen möglich.

In Anknüpfung an die berühmte "Ruckrede" des Bundesrpäsidenten, die ja auch den Impuls zur Gründung von "nuk >>>" gab, forderte Westerwelle eine "Mentale Standortfähigkeit, die über unser Schicksal und unseren Wohlstand entscheidet", denn das ehemals Vorzeigeland das beim Pro Kopf Einkommen, also dem Indikator für Wohlstand, einst auf Platz 3 in der Welt lag, liegt heute auf Platz 18. Westerwelle forderte auf nicht immer nach Gründen zu suchen, warum etwas nicht klappt, sondern Lust auf Neues zu haben, im Neuen die Chance zu sehen und den Ehrgeiz zu entwickeln nach den Sternen zu greifen. Dazu gehöre auch  Spitzenleistung nicht nur im Sport positiv zu kommentieren, sondern man müsse positiv über die Menschen sprechen, die das Land tragen. Deutschland muss nach Ansicht Westerwelles die Chancen der Globalisierung nutzen, denn die Demografie muss man weltweit betrachten und die Märkte in Indien und China mti ihren vielen jungen Menschen, als Chance begreifen und Strategien entwickeln. "Der Rohstoff der Deutschen ist nicht unter ihren Füßen, sondern zwischen ihren Ohren", mahnte Westerwelle. Wir müssen zurückfinden zum "Ich will es schaffen" und Leistung belohnen, damit nicht wie in der Vergangenheit alleine nach Österreich 5.500 deutsche Unternehmen abwandern. Mehr Freiheit für den Einzelnen und weniger Staat forderte der FDP Bundesvorsitzende.

Etwas für die Stadt tun
Gegründet wurde NUK 1997, als Berufsverband, massgeblich von drei Hauptinitiatoren. Das waren Dr. Joachim Hausen, Direktor MKinsey & Co., die 1997 ihr Büro in Köln eröffneten und etwas in der Stadt bewegen wollten, Dr. Jürgen Zech, heute Kuratoriumsvorsitzender NUK und Gustav Adolf Schröder, damals Vorstandsorsitzender der Stadtsparkasse Köln. Man wollte junge Unternehmer in Köln fördern. Denn 1997 plagte die Stadt eine Arbeitslosigkeit von 14 Prozent und ein nicht stattfindender Strukturwandel, der übrigens immer noch nicht vollständig erreicht ist. Wie zum Beispiel die aktuellen Diskussionen um nkt cables und den Entwicklungsstandort an der Deutz-Mülheimer Hafen in den letzten Monaten zeigten. Zech und Hausen fanden schnell heraus in Gesprächen mit dem damaligen Oberstadtdirektor Ruschmeier, dass man mit den städtischen Stellen über die Diskussionsphase nicht hinauskomme. Aber man wollte etwas bewegen, also besorgte man selbst Geld und Zech erinnerte sich daran, dass bis auf ganz wenige Ausnahmen viele Unternehmen und Sponsoren bereit waren 15.000 DM in den Wettbewerb zu investieren. Heute ist man nicht mehr nur auf die Stadt Köln beschränkt, sondern wirkt in die Region und darüberhinaus nach ganz Deutschland.

Auch vier Gründer berichteten vom Start ihrer Unternehmen und ihren Erfahrungen mit dem NUK-Businessplan-Wettbewerb. Darunter auch Gründer, die heute erfolgreich sind, mehr als 100 Mitarbeiter haben und denen die Gutachter des Wettbewerbs, zwar eine gute Idee bescheinigten, aber zunächst von ihrer Gründung abrieten. Die jungen Unternehmer, völlig von Ihrer Idee überzeugt, gründeten dann doch, nutzten die Leistungen des "nuk >>>" und loben heute vor allem das Feedback das man im Wettbewerb bekommt. Denn die Gründer sind die Erfolgsstory des "nuk >>>", so generierte das Unternehmen das 1998 den 1. Businessplanwettbewerb gewann, die Kölner "Amaxa" – tätig in der Life Science Branche – 2006 einen Umsatz von 20 Millionen Euro und arbeitet mit 150 Mitarbeitern im BioCampus Cologne.

Neuer Markenauftritt und neue Ideen für den Wettbewerb
Auch über die Zukunft macht man sich bei "nuk >>>" Gedanken. Neben einem neuen und zeitgenössischer gestalteten Markenauftritt "nuk >>>", will man an einigen Stellen inhaltlich optimieren, aber in der Substanz den Wettbewerb so lassen, wie er ist. So will man unter anderem ausgewählte Teams bei der Gründung und der Entwicklung länger begleiten, sofern die Gründer dies wünschen. Eine Idee ist, den gerade frisch gegründeten Unternehmen mit Hilfe von Beiräten auch nach dem Wettbewerb Know How und Networking-Kapazität zur Verfügung zu stellen. "nuk >>>" stellt sich das als eine Art Patenschaft für die neugegründeten Unternehmen vor. Auch will man die Gutachter, jeder Teilnehmer am "nuk >>>"-Businessplanwettbewerb erhält zwei unabhängig voneinander erstellte Gutachten, miteinander mehr ins Gespräch bringen, um daraus mehr Input für die Gründer zu generieren. 

Ende Oktober startet der 11. Wettbewerb
Mit dem 10 Geburtstag stellt man aber die Arbeit bei "nuk >>>" nicht ein. Es wird gibt einen 11. Wettbewerb und der wird am 30.10.2007 mit einer Kick-off-Veranstaltung im Komed im Kölner Mediapark starten. Schon jetzt kann man sich informieren und online auf
www.neuesunternehmertum.de registrieren lassen. Wer also eine Geschäftsidee hat,ist gut beraten sich mit "nuk >>>" in Verbindung zu setzen, denn der Businessplan-Wettbewerb ist offen für Alle und die Leistungen sind kostenlos. Wer gründen will sollte sich das Netzwerk und die Beratungen der über 200 Coaches und Gutachter nicht entgehen lassen. In drei Stufen wird der Wettbewerb durchgeführt und die Unternehmensgründer die an allen drei Stufen teilnahmen waren und sind die erfolgreichsten Gründer. Allerdings kann man zu jeder Stufe einsteigen und aussteigen. Nach dem Wettbewerb endet die Betreuung und die Kontaktmöglichkeit nicht. 2002 hat man den NUK-Alumni-Club ins Leben gerufen, eine Plattform die zahlreiche Networking-Veranstaltungen, Seminare, Newsletter und Unternehmerstammtische anbietet, oder mit dem NUK-Innovationsforum hilft kostenlose Messeauftritte in Zusammenarbeit mit der KoelnMesse GmbH zu realisieren.

Das Fazit kann nur lauten, ohne "nuk >>>" wäre Köln und die Region in wirtschaftlicher Hinsicht ärmer und "nuk >>>" ist eine WinWin-Situation für alle Beteiligten und die Gesellschaft.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung