5.300 Verletzte in Köln – 26 Menschen starben
Genau 39.154 Mal musste die Polizei Köln 2011 zu einem Unfall ausrücken. Das sind deutlich mehr Unfälle als in den Vorjahren. 2010 ereigneten sich etwa gut 37.800 Unfälle, 2009 nur etwa 33.500 und 2008 rund 35.200 Unfälle. Landeweit ging die Zahl der Unfälle dagegen leicht auf insgesamt 580.000 zurück. Auch die Zahl der Verunglückten stieg in Köln im vergangenen Jahr deutlich an. Dies führt die Polizei Köln unter anderem auch auf das gute Wetter im Herbst zurück. Insgesamt vermeldet die Polizei Köln fast 5.300 Verunglückte bei den Unfällen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg von sieben Prozent. Erstmals seit 2007 ist damit die Zahl der Verunglückten wieder angestiegen. Bei den meisten Verunglückten handelt es sich dabei um Pkw-Insassen (41 Prozent), gefolgt von Radfahrern (28 Prozent), Fußgängern (13 Prozent) und Motorradfahrern /12 Prozent). Die meisten Unfälle ereigneten sich dabei etwa in der Kölner Innenstadt,  Ehrenfeld, Lindenthal und Sülz.  In Nordrhein-Westfalen insgesamt verunglückten fast 78.700 Menschen.

Im Vergleich zu den Vorjahren wurden bei den Unfällen in Köln auch mehr Menschen schwer verletzt. Insgesamt erlitten 2011 in Köln 677 Menschen schwere Verletzungen. Betroffen waren von vor allem Radfahrer (233 Menschen), Pkw-Insassen (181 Menschen) und Fußgänger (149 Menschen). In Nordrhein-Westfalen insgesamt stieg die Zahl der Schwerverletzten um 13 Prozent auf fast 13.900 Menschen an. Einen minimalen Rückgang konnte die Polizei bei getöteten Personen feststellen. In Köln verstarben im vergangenen Jahr 26 Menschen (2010 waren es 27 Menschen). Allerdings starben 2009 nur 10 Menschen bei einem Unfall. Hierbei wurden 10 Fußgänger, 3 Radfahrer und 9 Pkw-Insassen tödlich verletzt. In NRW starben insgesamt 634 Menschen, 15 Prozent mehr als noch 2010.

Deutlich mehr verletzte Senioren als in den Vorjahren
Einen leichten Rückgang konnte die Polizei dabei bei verunglückten Kindern feststellen. 2011 verunglückten insgesamt 358 Kinder in Köln, 56 davon erlitten schwere Verletzungen. Im vierten Jahr in Folge ist dabei kein Kind verstorben. In etwa 66 Prozent der Fällen waren die Kinder dabei als Radfahrer oder Fußgänger unterwegs. Bei den jungen Erwachsenen stieg die Zahl der Verunglückten dagegen leicht auf insgesamt 732 Menschen an. Sie waren in mehr als der Hälfte der Fälle als Pkw-Insassen unterwegs. Einen besonders deutlichen Anstieg vermeldet die Polizei bei der Zahl der verunglückten Senioren. Insgesamt verletzten sich 595 Senioren bei einem Unfall. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Anstieg von über 18 Prozent. Die Senioren waren dabei etwa zu gleichen Teilen als Pkw-Insassen, Radfahrer oder Fußgänger unterwegs.

Jeder vierte Tote durch zu hohe Geschwindigkeit
Zu den Hauptursachen für Unfälle, bei denen Menschen starben, gehörten 2011 erhöhte Geschwindigkeit (7 tödlich Verletzte), das Missachten von Rotlicht (4 Menschen) und Regelverstöße beim Abbiegen (3 Menschen). Diese Regelverstöße gehören auch zu den Hauptursachen für Unfälle insgesamt, bei denen Menschen verunglücken. Darüber hinaus werden zahlreiche Unfälle mit Verletzten durch einen zu geringen Abstand und das Missachten der Vorfahrt verursacht. Deutlich Reduziert hat sich 2011 insgesamt die Zahl der Unfälle aufgrund einer überhöhen Geschwindigkeit. Verunglückten 2010 noch über 500 Menschen bei einem Unfall dieser Art, waren es 2011 noch 357 Menschen. Dies führte Helmut Simon, Direktionsleiter Verkehr, auch auf die vielen Kontrollen der Polizei zurück. Auch die Anzahl der Unfälle aufgrund von Alkoholmissbrauch reduzierte sich im vergangenen Jahr um drei Prozent. Die Polizei Köln will daher auch 2012 weiter zahlreiche Kontrollen gegen erhöhte Geschwindigkeit und Alkohol am Steuer durchführen. Für den 11. Mai ist etwa ein neuer "Blitz-Marathon" von der Landesregierung NRW geplant, an dem sich auch das Kölner Polizeipräsidium beteiligen will.

Einen Kontroll-Schwerpunkt will die Kölner Polizei in diesem Jahr auch auf den Radverkehr legen. Denn die Zahl der verunglückten Radfahrer ist 2011 deutlich im Vergleich zum Vorjahr um über 19 Prozent angestiegen. Dabei wurden besonders viele Unfälle dadurch verursacht, dass die Radfahrer auf der falschen Fahrbahn-Richtung fuhren. In rund 40 Prozent der Unfälle mit Verunglückten waren die Radfahrer zudem alkoholisiert, Insbesondere im Sommer will die Polizei daher auch die Kontrollen von Radfahrern verstärken. Darüber hinaus will Polizeipräsident Wolfgang Albers noch im Mai mit Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes eine ´Fahrrad-Mängeltour durch Köln unternehmen.

In dieser Statistik unbeachtet sind Unfälle auf den Autobahnen in Köln und der Umgebung. Die Zahlen dafür sollen am 2. März 2012 vorgestellt werden.

[cs]