„Das Jahr 2012 soll auch ein Jahr des Klimaschutzes und der Energieeffizienz werden“, sagte Oberbürgermeister Jürgen Roters. Erst im Dezember 2011 hat der Rat der Stadt Köln ein Klimaschutz-Sofortprogramm beschlossen (Report-k.de berichtete). Der Oberbürgermeister hob die Einzigartigkeit der von der Rheinenergie installierten Geräte hervor. Mit diesen sei es nicht nur möglich neben Strom, den Verbrauch der Energiearten Gas, Wärme und Wasser zu erfassen, sondern die Ergebnisse im Stunden- oder gar Viertelstundentakt einzusehen. Damit würde den Bürgern ein Instrument an die Hand gegeben, das für sie hand- und fassbar sei und mit dem sie selbst einen Beitrag für eine energieeffiziente Zukunft leisten könnten. „Das Entscheidende ist, dass man auch etwas umsetzt und nicht nur darüber zu reden“, betonte Roters.

Moderne Technik ermöglicht Einsparungen
Die 30.000 „Smart Mater“ sind ein erster Bestandteil des Projektes „SmartCity-Cologne“, mit dem die Stadt Köln zu einer modernen, energieeffizienten Großstadt werden will (Report-k.de berichtete). Die neuen Messgeräte ermöglichen es auf elektronischem Wege, unmittelbar den Verbrauch aller Energiearten zu ermitteln und diese Daten an die Rheinenergie zu senden. Mit diesen Informationen soll es in Zukunft möglich sein, flexibler auf die Bedürfnisse der Kunden zu reagieren und etwa die Einspeisung der Strommengen zu optimieren. Die Kunden selbst sollen ebenfalls von dieser neuen Technik profitieren. Mittels Internet oder einem geplanten, über die Rheinenergie zu beziehenden, Display sollen sie ihr eigenes Verbrauchsverhalten kontrollieren und wenn nötig verbessern können. Durch die Nutzung günstigerer Tarife etwa bei Nacht könnten sie auf diese Weise Geld sparen. Die intelligenten Zähler sollen Energieeinsparungen von 5 bis 10 Prozent ermöglichen.


Links befindet sich noch ein alter Ferraris-Stromzähler, die in den nächsten Jahren schrittweise von den neuen weißen "Smart Metern" abgelöst werden soll


Rheinenergie Vorstand Thomas Breuer erklärt die Funktionsweise der neuen Geräte


Vorteile für Privathaushalt mit eigener Stromerzeugung
Ebenso ermögliche die neue Technik besser auf die Veränderungen des Energiemarktes zu reagieren, in dem die Grenzen zwischen Kunden und Anbietern zunehmend verwischen, erklärte Rheinenergie-Vorstand Thomas Breuer. Privathaushalte, die selbst Strom in die Netze einspeisen, könnten die von ihren Photovoltaikanlagen erzeugten Strommengen besser nachvollziehen. Mit intelligenter Technik werde die Berücksichtung und entsprechende Vergütung dieser Anteile gewährleistet, erklärte Breuer. Durch das neue Verfahren könnten bis zu 50 Millionen Datensätze entstehen, die es zu erfassen und analysieren gelte, erklärte Breuer. Eine gewaltige Steigerung gegenüber den zwei Millionen Datensätzen, die mit der bisherigen jährlichen Messung gesammelt wurden.

Mit den Ergebnissen werde die Rheinenergie vertraulich umgehen, versicherte Breuer. Bevor die Geräte in Betrieb genommen werden können, werden sie von Mitarbeitern des Konzerns installiert und mittels einer eigenen Kommunikationstechnik frei geschaltet. Auf diese Weise soll ein Missbrauch oder unbefugter Eingriff in die Technik verhindert werden. Zudem lässt der gesetzliche Rahmen derzeit nur eine Zählung pro Monat zu. Die Kunden können bei Bedarf aber eine Erklärung unterzeichnen, die es der Rheinenergie gestatt, die Daten öfters zu erfassen.

Report-k.de bemüht sich um eine Stellungnahme von Greenpeace zu den neuen Energiezählern.

[Björn Bourry für Report-k.de – Kölns Internetzeitung]