Wo ist das Atommüll-Endlager?
Noch nicht einmal ein Dixieklo war heute Mittag vor den Demonstranten sicher. Ausgestattet mit ihren großen Lupen und Geigerzählern durchleuchteten sie heute jeden Winkel der Stadt nach einem Atommüll-Endlager und verborgenem Atommüll. Neugierig wurden die mit weißen Strahlenschutzanzügen und Mundschutz bekleideten Atomenergie-Gegner dabei von den Passanten beobachtet. Ihre Demonstration der etwas anderen Art sorgte in jedem Fall für großes Aufsehen – nicht zuletzt wegen der Castor-Attrappe auf einem 40-Tonnen-Tieflader. Laut Veranstalter beteiligten sich rund 300 Menschen an der Aktion.

„Eine tödliche Hypothek“
Mit der Demonstration fordert das Kampagnennetzwerk Campact und Kölner Umweltgruppen kurz vor der Bundestagswahl von den Parteien, an Atomausstieg festzuhalten. „Wir müssen endlich raus aus einer Risikotechnologie, die Tausenden Generationen eine tödliche Hypothek aufbürdet. Bereits nach vier Jahrzehnten sind in der Asse die Lagerpläne der Atomlobby in Salzlauge abgesoffen. Das jetzt bekannt gewordene Original-Gutachten des Physikalisch Technischen Bundesamtes belegt, dass Gorleben höchstens 1.100 Jahre dicht hält – eine Farce angesichts des Millionen Jahre strahlenden Atommülls“, kritisiert Christoph Bautz von Campact.

Im Anschluss an die Aktion diskutierten Bundestagskandidaten der Parteien über ihre energiepolitischen Positionen und stellten sich den Fragen Kölner Wähler. An der Diskussion nahmen Michael Paul (CDU), Martin Dörmann (SPD), Alexander Vogel (FDP), Ulla Lötzer (Linke) und Oliver Kirscher (Die Grünen), teil.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung