14 Bistümer in Deutschland machen mit. 72 Stunden lang im Mai werden sich Kinder und Jugendliche in sozialen, politischen und ökologischen Projekten unter der Ägide des Bund der Deutschen Katholischen Jugend engagieren. Aus Köln haben sich bis heute schon 20 Gruppen mit rund 500 Jugendlichen angemeldet. Und nicht alle Gruppen haben einen katholischen Background, nein, auch eine Offene Tür macht mit, Gruppen aus der evangelischen Kirche. Gruppen ab 5 Personen sind herzlich eingeladen sich zu beteiligen. Aber auch wenn 3 Freunde eine gute Idee haben, sollten sie sich melden, denn zwei zusätzliche Partner lassen sich immer finden meinen die Koordinatoren.

100 Jugendliche verschönern S-Bahn-Unterführung in Buchforst
Die Christliche Arbeiter Jugend Schäl Sick aus Buchheim und Buchforst will mit ihrem Projekt einen Schmuddel und Ort des Unwohlseins verschönern. Es ist ein 100 Meter langer Tunnel in Buchforst, der zur S-Bahn führt. Dreckig, dunkel, ja richtig zum Fürchten ist der Tunnel an der Waldecker Straße. Bei der Durchführung des Projektes werden die Jugendlichen von drei Künstlern unterstützt: Dirk Schmitt, Klaus Tenner und Andrea Brain. 600 qm werden mit menschlichen Silhouetten verschönert, die ein Leibchen tragen werden, dessen Farbe sich nach einem Schema verändert. Viel hat man dafür schon koordinieren müssen: Genehmigungen von Stadt und Deutsche Bahn. Die Stadtreinigung muss den Tunnel vorab noch einmal säubern, Strom und Strahler für die Nachtbemalung, die KVB die eine Haltestelle verlegen muss.
 
Es gibt drei Projektarten:
“Do it“: Die Gruppe hat eine Idee und ein aktuelles Projekt oder Projektpartner und realisiert in den 72 Stunden ihr Projekt, etwa verschönert eine Kindertagesstätte.

“Take it“: Die Gruppe hat eine vage Vorstellung was sie tun will, braucht aber noch Support, etwa bei der Suche nach einem Projektpartner.

“Get it“: Am 7. Mai bekommt die Gruppe einen Umschlag, öffnet diesen und hat dann ihr Projekt spontan zu bewältigen. Allerdings führt die Koordinierungsstelle vorab Gespräche, damit die Projekte auch zu den Gruppen passen.

Hannelore Bartscherer, die Vorsitzende des Katholikenausschusses Köln, glaubt dass durch die 72 Stunden Aktion, die vielen im Verborgenen geleisteten Ehrenamtlichen Arbeiten öffentlich werden. Die Jugendlichen werden durch die Aktion merken, dass man mit Gleichgesinnten viel verändern kann. Auch Ilona Radics, die im Koordinierungsstab mitarbeitet und in Köln sich bei der ungarischen Gemeinde engagiert, weiß dass man durch die 72 Stunden Aktion viele neue Freunde und Bekannte findet.

Die Malteser Jugend so Ellen werden einen schwunghaften Tauschhandel aufbauen. Begonnen wird man mit einem Apfel und Ei. Die werden gegen andere Produkte immer wieder getauscht, die dann gesammelt werden und etwa als Spenden an Mutter-Kindhäuser, Kinderheime weitergegeben werden.

Die Sozialaktion „72 Stunden – Uns schickt der Himmel“ startet am 7.5.2009 um 17:07 Uhr und endet am 10.5.2009 um 17:07 Uhr. Gruppen die sich interessieren, oder mitmachen wollen, können sich auf der Seite: www.72stunden.de informieren und anmelden.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung