Gemeinsamer Spaß statt Ellbogen
Sowohl die Starterzahl als auch die gesammelte Spende sind bisheriger Rekord für den Kölner Firmenlauf. Pünktlich um 18 Uhr fiel der Startschuss und die 3865 Läufer und Walker setzten sich in Bewegung, um die sechs Kilometer zu bewältigen. Die Stimmung war durchweg gut. Bereits vor dem Start stimmten die Läufer sich mit einem gemeinsamen Aufwärmprogramm zu heißen Samba-Rhythmen auf den Lauf ein. 145 Teams waren beim diesjährigen Firmenlauf am Fühlinger See dabei. Das Feld der Läufer war bunt gemischt. Mit 507 Teilnehmern stellte Ford in diesem Jahr das mit Abstand größte Team, das kleinste bestand aus einer einzigen Person, dem Journalisten und „Ultra-Langstreckenläufer“ Detlev Ackermann. „Ein-Mann-Unternehmen laufen genauso mit wie Weltkonzerne“, so Veranstalter Burkhard Weis. Mit dem Zulauf zeigte er sich zufrieden: „Es geht jedes Jahr bergauf.“ In vier Jahren habe sich die Teilnehmerzahl verdreifacht. Die Stimmung sei gut gewesen: „Der Tenor ist sehr entspannt. Es gibt keine Ellbogen, sondern die Leute wollen einfach miteinander Spaß haben,“ so Weis.

Preise für das originellste Laufoutfit
Aber auch für die gute Sache wurde etwas getan: pro Teilnehmer spendete der Veranstalter einen Euro des Startgeldes an „Care“ und die „Aktion Lichtblicke“, einen Kölner Verein, der sich für in Not geratene Familien einsetzt. Insgesamt kam über Spenden ein Gesamtbetrag von 5419 Euro zusammen. Aber auch die Läufer gingen nicht leer aus. In vier Kategorien wurden Preise vergeben, unter anderem für das originellste Laufoutfit und dafür, wer die meisten Mitarbeiter zum Mitlaufen motivieren konnte.

„Wir sind alle fit“
Mit 64 Leuten war das Team „GOSchütte“ des Maschinenbauunternehmens Schütte aus Köln-Poll  am Start. „Die Auszubildenden sind noch unterwegs“, scherzte Rentner Wolfgang Romboy, der für das Team des Maschinenbauunternehmens Schütte an den Start ging, nach dem Lauf. Mit der Strecke zeigten sich die Teilnehmer zufrieden. Auch das Wetter war angenehm. „Es ging ein schöner Wind“, fand Robert Carlet vom selben Team. In der Freizeit, erzählte er, gingen ein paar aus der Firma zusammen laufen oder spielten Fußball, vorbereitet hätten sie sich aber nicht gemeinsam. „Wir sind alle fit“, sagte Romboy, der bereits einen Marathon in Istanbul gelaufen ist, und fügte scherzhaft hinzu: „Die, die nicht fit sind, das sind die Walker.“ Dieses Jahr steht noch der Firmenlauf in Bonn auf dem Programm, da waren sie letztes Jahr schon dabei. Fürs Erste wollten sie aber nur noch „ein Bierchen trinken“.


Team "GOSchütte" – "Die Auszubildenen sind noch unterwegs"

Sogar Rollstuhl-Fahrer dabei
Bereits zum dritten Mal dabei war das Team des Altenheims „Deutschordens-Wohnstift“ aus Neubrück mit dem Motto „Die fleißigen Bienen“. Größtenteils Pflegerinnen und Pfleger, aber auch Techniker, Hausmeister und Mitarbeiter der Verwaltung stellten das Team. Für Senioren sei es eine schlechte Uhrzeit, erklärte Sozialpädagogin Rita Wolfgarten. Trotzdem ließen es sich auch sieben Bewohner des Altenheims nicht nehmen, mit dabei zu sein. Trotz ihres hohen Alters von über 80 Jahren und der Tatsache, dass sechs von ihnen im Rollstuhl sitzen, wollten sie mitmachen und wurden von ihren Pflegerinnen und Pflegern tatkräftig dabei unterstützt, heil ins Ziel zu kommen. Viele der etwa 300 Mitarbeiter machen in der Betriebssportgruppe des Altenheims zusammen Sport, laufen, spielen Fußball, Volleyball oder machen Gymnastik. „Jetzt können wir ja alle für den Köln-Marathon trainieren“, scherzte Hausdame Martina Voss.


Das Team des Altenheims „Deutschordens-Wohnstift“ liefen als Bienen verkleidet mit.

„Die Betonung liegt auf Teamwork“
Aus der Masse hervor stach auch das Team „Tankstellen-Support-GmbH“ aus Nippes mit seinen knallbunten Aerobic-Outfits im Jane Fonda-Look. Ihr Motto „Ärsche hoch!“ erklärten sie so: „Weil bei uns so viel gesessen wird“. Mit 12 Teilnehmern gehörten sie eher zu den kleineren Teams beim Firmenlauf. Ausgelassen tanzten sie zur Partymusik, die nach dem Ende des Laufs für gute Stimmung sorgte. In der Freizeit liefen ein paar von ihnen zusammen, aber nicht als große Gruppe. „Wir waren ja nicht die Schnellsten“, fügte er schmunzelnd hinzu. Es sei ihnen aber am wichtigsten gewesen, dass alle geschlossen durchs Ziel gehen. „Die Betonung liegt auf Teamwork.“


Team „Tankstellen-Support-GmbH“ sorgte in Aerobic-Outfits für Stimmung.

Julia Grahn für report-k.de | Kölns Internetzeitung