Köln | Die Kölner Polizei erklärte am 9. Januar, dass sie die offen auf der Straße mit Schusswaffen ausgetragenen Streitigkeiten von Rockern nicht mehr dulden werde. Heute zog das Polizeipräsidium eine erste Bilanz seiner Aktivitäten.

Nach der Ankündigung durchsuchten die Beamten 13 Gaststätten und mehr als 400 Fahrzeuge und kontrollierten rund 600 Personen. Die Polizei leitete 29 Straf- und 27 Ordnungswidrigkeitsverfahren ein. Bei den Durchsuchungen stellten die Beamten Waffen sicher. Darunter eine Walther PPK, eine Selbstladepistole die als Polizeipistole Kriminal bekannt ist. Die Waffe findet seit den 1970er Jahren nach vielen Jahren im Polizeidienst keinen Einsatz mehr. Auch eine Schreckschusswaffe und ein Einhandmesser fanden die Beamten. Bei einer Durchsuchung stellten die Beamten 60.000 Euro in bar sowie zwei hochwertige Fahrzeuge fest, die die Stadt Köln verpfändete.

Kontrolldruck beibehalten

Polizeipräsident Uwe Jacob stellt fest, dass die Akteure immer noch in Köln seien und die Behörde sich nicht davon täuschen ließe, dass die Szene derzeit sich ruhig verhalte. Auch der Chef der Kölner Kriminalpolizei Klaus-Stephan Becker erklärte, dass die Auflösung des Bandidos-Chapters nicht dazu führe, dass die Kölner Polizei ihren Fokus ändere. Man beobachte die Auflösung und die Neugruppierung mit Sorge bei der Kölner Polizei, da nicht ausgeschlossen werden könne, dass sich die Gruppierungen vergrößern wollen. Denn anders als noch vor einigen Jahren als es unter Rockern als ehrenrührig galt, den eigenen Klub zu verraten und zu einem anderen zu wechseln, sei ein Wechsel unter den Gruppierungen nicht mehr ausgeschlossen. Die Kölner Polizei kündigte an, dass sie den Kontrolldruck auf das Milieu hoch halten wolle.

Autor: Andi Goral
Foto: Symbolbild einer Waffe