Köln | Entweder leuchtend gelb oder strahlend blau leuchtete es heute rund um das Apostelgymnasium. Polizei Köln und Stadt Köln kontrollierten intensiv zum Schulanfang den ruhenden und den fahren Verkehr in allen Formen. Noch während die Pressefotos gemacht wurden raste ein Rollerfahrer mit Tempo 58 durch eine 30 km/h Zone.

Fast im Minutentakt ruft der Polizeibeamte in der Klosterstraße der am mobilen Messgerät steht seiner Kollegin Autokennzeichen und gemessene Geschwindigkeiten zu. 42 km/h der Nissan mit dem Kennzeichen K-… . Das die Kontrollen wichtig und sinnvoll sind zeigen die Zahlen, die Polizeipräsident Wolfgang Albers vor dem Apostelgymnasium referiert. Im ersten Halbjahr 2013 gab es schon 30 Schulwegunfälle, darunter 25 in Köln. 2012 waren es in Köln 35 Unfälle auf dem Schulweg. In Leverkusen waren es 10. 21 Unfälle wurden dabei von Kindern verursacht und 17 Unfälle von der Gruppe der 10-14 Jährigen.

Die Polizei kontrolliert intensiver seit dem 4.9.2013. Über 12.900 Fahrzeuge wurden kontrolliert und dabei 653 Verstöße festgestellt. Ein Fahrverbot musste ausgesprochen werden, denn der Fahrzeugführer war mit 77 km/h in einer Tempo 30 Zone unterwegs. Auch die Stadt Köln hat im Bereich der Schulen kontrolliert. Diese Zahlen hatte Ordnungsamtsleiter Kilp zusammengefasst. Bei kontrollierten 16051 Fahrzeugen waren 925 zu schnell und der Negativrekord lag bei zu schnell gefahrerenen 37 km/h. Kilp erklärte dass dies ein Bußgeld von 160 Euro, drei Punkte und ein Monat Fahrverbot bedeute. Stadtdirektor Guido Kahlen machte deutlich, dass man die neue Freiheit nicht nur im direkten Umfeld der Schulen kontrollieren zu können, sondern auch auf den Schulwegen, die der Innenminister Ralf Jäger mit seinem Erlass ermöglichte, auch ausnutzen werde. Die Stadt Köln kontrolliert verstärkt auch den ruhenden Verkehr rund um die Schulen, denn Falschparker verstellen oft den Kindern die Sicht. Auch die Eltern ermahnt die Stadt beim Abholen der Kinder vor den Schulen auf die Verkehrsregeln zu achten.

Für den besonderen Brennpunkt der Lindenthaler Schulen, die Haltestelle Melaten der KVB, deren Bahnsteig in den Stoßzeiten zu klein ist, gibt es eine erste kleine Lösung. Die Bahnen sollen jetzt langsamer in die Haltestelle einfahren. Noch im letzten Schuljahr war hier eine Schülerin mit Hörhandicap von einer Bahn erfasst worden.

Autor: Andi Goral
Foto: Geschwindigkeitskontrolle in der Klosterstraße in Köln-Lindenthal