Köln | Bernd Schössler, der Bezirksbürgermeister von Köln Nippes, ist sich sicher: „Das neue CO2 neutrale ICE Werk der Deutschen Bahn ist gut für Nippes“. Das wurde heute feierlich und pompös eröffnet und schafft 400 Arbeitsplätze in Köln, von denen erst 170 besetzt sind, vor allem Elektroniker und Mechatroniker werden noch gesucht. Hier werden die neuen ICE 4 Züge auf Ihren Betrieb vorbereitet und abgnommen und auch alle Vorgängermodelle gewartet.

Arndt Klocke, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen im NRW-Landtag, lobte im Interview die Anstrengungen der Deutschen Bahn in Nippes, fand aber auch klare Worte zum Ausbau des Bahnknoten Kölns, des Hauptbahnhofs und des Bahnhofs Deutz. Oberbürgermeisterin Henriette Reker freute sich über das modernste und umweltfreundlichste ICE Instandsetzungswerk Europas und dass dieses in Köln errichtet wurde. Berthold Huber, Vorstand Personenverkehr der Deutschen Bahn, erzählte von den großen Wachstumsambitionen der Deutschen Bahn in den kommenden Jahren.

Das Kölner ICE Werk hat rund 220 Millionen Euro gekostet. Alleine 22 Bomben und Granaten wurden bei dem Bau gefunden und entschärft. Das gesamte Werkstattgelände ist 2,6 Kilometer lang und 100 Meter breit. Insgesamt vier Instandhaltungsgleise wurden gebaut, die einen Länge von 410 Metern haben. In dem neuen Werk wird die neue Baureihe ICE 4 in Betrieb gesetzt und von Siemens übernommen. Die gesamte ICE Flotte wird in Köln turnusmäßig gewartet, kontrolliert und instand gesetzt. Auch Vandalismusschäden, wie die Innen- und Außenreinigung werden in der gigantischen Halle erfolgen. Zudem sollen Komponenten, wie etwa Radsätze, Drehgestelle oder Fahrmotoren getauscht werden. Da bei der Erkundung des Geländes eine 12,5 Grad warme Wasserader gefunden wurde, wird das Gebäude durch Geothermie im Winter beheizt und im Sommer gekühlt. Die Deutsche Bahn gibt an, dass sie sechs Millionen Euro in eine 800 Meter lange Lärmschutzwand investiert hat.

Aber nicht nur das ICE Werk ist besonders umweltfreundlich aufgestellt. Huber erklärte, dass alle Fernverkehrsverbindungen der Deutschen Bahn seit Januar mit 100 Prozent Ökostrom betrieben werden.

Autor: Andi Goral