Köln | Thomas Cüpper mit „Bibi“ – also der Melone und seiner „Quetsch“ ist gleich Ziehharmonika räumte bei der „Großen Nostalgiesitzung“ von Großer Kölner und der Grossen von 1823 ab. Bei seinen Erzählungen zur Zinkbadewanne mit Nadelkieferbadesalz nickte die ausverkaufte Flora zustimmend und manch einer dürfte sich an die Zeit zurückerinnern, als in diesem Gefäß am Samstag Badetag war. Heute bei Duschluxus mit Massageduschkopf kaum mehr vorstellbar. Was heute Abend im Kölner Karneval geschah.

Ein Mini-Ausschnitt aus dem Programm von Thomas Cüpper und ein Interview über Zinkbadewannen, Nostalgiesitzungen und Kölsche Originale

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Im Livestream bei report-K zu Gast das Kinderdreigestirn des Westens, De Höppemötzjer und der Präsident der Löstijen Brücker Müüs Benedikt Becker. Hier noch einmal für alle die, die um 18:30 Uhr keine Zeit hatten zum Zuschauen.

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Stark im Trend – Nostalgiesitzungen

In der Flora war Raketenabend. Fast jeder Künstler bekam eine. Wer jetzt glaubt auf eine Nostalgiesitzung gehen nur Kölner ab 80 Jahren, der liegt falsch. Auffallend viele jüngere Jecken waren gekommen und sangen mit Begeisterung die „alten Kamellen“ mit. Thomas Cüpper mit Rakete verabschiedet, sicher auch für sein Lied „Dä Zeddel“, sehr schön interpretiert mit dem „Kohberg-Orchester“, wo man manchmal fast Dixie oder Free-Jazz-Klänge durchhören konnte. Bei „Kölsche Jung“ schmolz die Flora dahin und Cüpper sang sich in die Seele des Publikums. Für die, die nicht so textsicher waren, gab es ein Liederheft für das gemeinsame Singen mit dem „Kohberg-Orchester“. Wer die Liedtitel liest und als Ohrwurm kennt, kann sich vielleicht die Stimmung in der Flora ausmalen: „Ich ben vun Köln am Rhing ze Huus“, „Trizonesien-Song“, „Un et Arnöldche fleut“, „Rheinische Lieder, schöne Frau´n beim Wein“ oder „Drink doch ene met“.


Rakete für den Knubbelich

Also, der Run auf die Nostalgiesitzung in der Flora ist so groß, dass die Große Kölner noch eine Flüstersitzung veranstaltet und auch die ist bereits ausverkauft. Wer also diesen einmaligen Abend erleben will, der kann dies frühestens in der nächsten Session genießen. Denn am 25. Januar 2019 laden die beiden „Großen“ Karnevalsgesellschaften wieder zur „Nostalgiesitzung 2019“. Barbara Schock-Werner, die ehemalige Dombaumeisterin, und Uwe Eichner, Vorstand der GAG, waren unter den Gästen 2018.


Guido Cantz beim „Fest der Schwarzen Kunst“

Das „Fest der Schwarzen Kunst“ mit Jubiläumssitzung

Zum 70. Mal „Fest der Schwarzen Kunst“. Für alle die, die nur noch über glatte Glasflächen swipen, wischen oder tippen, es ist das Fest derer, die Information auf haptische, oft eine rauhe, meist papierene Oberfläche mittels Druckvervielfältigung bringen. Also das Fest der Drucker und all derer, die darum herum etwas zu bieten haben. Denn die Druckkunst nannte man früher „Schwarze Kunst“. Zur 70. Jubiläumssitzung trat ein besonderer Gast aus Mainz auf. Hans Peter Betz, viele Jahre bekannt als „Guddi Gutenberg“, der Levitenleser der von seinem Gutenberg-Denkmal herabgestiegen ist, brachte eine politische Rede. Der Kölner Guido Cantz amüsierte dagegen mit Witzchen zu den Hosenanzügen von Angela Merkel.

Zum Jubiläum gab es einen ganz besonderen Orden. Die Orden des „Fest der Schwarzen Kunst“ beziehen sich immer noch auf die eigene Zunft. Daran hält das „Fest der Schwarzen Kunst“ fest. Ein Fadenzähler ziert den Orden 2018 mit klarem Blick auf Druckmaschine mit Clown. Im Programm die Prinzengarde Köln, die Cöllner, Höhner, Querbeat, Klüngelköpp, Guido Cantz, Tanzcorps Colonia Rut-Wiess und das Kölner Dreigestirn.


Marie Steffens, die Marie der Blauen Funken bei ihrem ersten Auftritt vor eigenem Publikum im Kölner Gürzenich

Blaue Funken Festsitzung mit hochrangingen Gästen

Für die junge und neue Marie der Blauen Funken Marie Steffens war die Festsitzung die erste eigene Sitzung auf der sie ihr Können zeigen konnte und sie brillierte. Zwar kein Mariechentanz, aber schon der Artelleristentanz begeisterte das Publikum. Im Publikum die Kölner Bürgermeister Andreas Wolter und Elfi Scho-Antwerpes, der Festkomiteepräsident Christoph Kuckelkorn, Seine Eminenz Montseigneur Jean-Claude Hollerich, Erzbischof von Luxemburg und der Vorstandsvorsitzende von RWE Rolf Martin Schmitz, der in Köln kein Unbekannter ist, da er auch schon für den regionalen Energieversorger Rheinenergie hochaktiv war. Die Ehrengarde Köln besuchte die Blauen Funken, im Programm begeisterten die Höhner, Querbeat und Brings.

Marie Steffens beim Artelleristentanz der Blauen Funken >

Autor: Andi Goral
Foto: Thomas Cüpper bei der „Großen Nostalgiesitzung“.