Köln | Der Stadtrat beschloss bereits vor zwei Jahren, dass ein Büdchen an den Rheinboulevard gebaut werden soll. Doch bisher kam es noch nicht zu einer Realisierung. Das soll sich jetzt ändern: Die Stadt habe nun ein Gastronomiekonzept erstellt, um den richtigen Standort auszuwählen. Danach sollen drei Architekturbüros beauftragt werden, Entwürfe für das Büdchen am Rheinboulevard zu erstellen. Anschließend werde sich die Stadt für den besten Entwurf entscheiden. 

Kölner Politik nimmt Stellung

Sozialdemokraten seien sprachlos   

„Da ist man wirklich sprachlos: Ein Architektenwettbewerb und ein Gastronomiekonzept für ein Büdchen? Natürlich soll die Deutzer Flaniermeile eine der ersten Adressen unserer Stadt sein, aber hier muss man doch auch mal die Kirche im Dorf lassen. Schon 2015 ist die Verwaltung beauftragt worden, ein geeignetes Konzept für eine Verkaufsstelle am Rheinboulevard vorzulegen. Was ist zwei Jahre später passiert? Nichts. Wir brauchen jetzt schnell eine Lösung. Sonst wird es auch 2018 noch keine feste Verkaufsstelle dort geben“, sagt Gerrit Krupp, ordnungspolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion.

Freie Wähler Köln fordern ein Konzept 

Das Vorhaben, für den Kiosk am Rheinboulevard einen Architektenwettbewerb auszuloben, lehnen die Freien Wähler ab. Gleichzeitig fordern sie aber die Vorlage eines schlüssigen Konzeptes aus verantwortlicher Hand.

„Wer trägt eigentlich die Verantwortung für das 25-Mio-Prestige-Projekt Rheinboulevard?“, fragt Walter Wortmann von den Freien Wählern Köln und lehne den von der Verwaltung vorgeschlagenen Architektenwettbewerb für einen Kiosk auf der Krone des Rheinboulevards zwischen Hohenzollernbrücke und Lanxess-Gebäude ab. Nach Meinung der Freien Wähler sei ein kosten- und zeitaufwendiger Wettbewerb für einen Kiosk vollkommen übertrieben. Es sei auch nicht der Platz für ein Gastronomie-Konzept. Die Freien Wähler sehen eine rasche und unbürokratische Lösung, um zu Beginn der nächsten Saison einen Kiosk in Betrieb nehmen zu können.

Darüber hinaus stellen sich die Freien Wähler die Frage, wer in der Verwaltung die zentrale Verantwortung für den Rheinboulevard trage? Daher fordern sie ein schlüssiges Konzept: „Nutzungsregeln, Sicherheitskonzept, Großveranstaltungen, Reinigung, Instandsetzung, Kiosk und vieles mehr – die umfangreiche Gemengelage bedarf einer übergreifenden Koordination und Verantwortlichkeit aus einer Hand, ohne das kommt der Rheinboulevard nicht zur Ruhe“, so Wortmann.

Autor: ib