Köln | aktualisiert | Die Kölner CDU meldet aus dem Kölner Rathaus, dass sich SPD, Grüne und FDP gegen eine Wiederwahl des Kölner Kulturdezernenten Professor Georg Quander in der Ratssitzung am 18. Dezember 2012 ausgesprochen hätten. Quander selbst und die CDU unterstellen der rot-grünen Ratsmehrheit „machtstrategische Aspekte in den Vordergrund“ zu stellen und dass es diesen nicht um die Kölner Kultur ginge, in der der Dezernent Rückhalt finde. Die Kölner CDU hatte sich für die Wiederwahl Quanders ausgesprochen. Die FDP Fraktion hat eine Begründung ihrer Entscheidung abgegeben.

„Damit machen sich die rot-grüne Ratsmehrheit und die FDP zum Totengräber der Kölner Kultur“, teilt Dr. Ralph Elster, kulturpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion schriftlich mit und ergänzt „Nach zahlreichen Wechseln an der Spitze der bedeutendsten kulturellen Einrichtungen unserer Stadt und mit Blick auf eine Reihe noch lange nicht abgeschlossene Großprojekte wäre es besonders wichtig, in Professor Quander einen Kulturdezernenten zu haben, der Kontinuität gewährleistet, all diese Baustellen kennt und keine Zeit dadurch verliert, dass er sich erst einarbeiten muss“.

Der Fraktionsvorsitzende der Kölner CDU Winrich Granitzka wirft SPD, Grünen und FDP vor sich von der Sachpolitik verabschiedet zu haben und begründet dies mit dem Votum vieler Kulturinteressierter Bürger, Kulturschaffender, der freien Szene und des Kulturrates für Quander.

FDP traut Quander nicht zu nachhaltig für die Kölner Kultur zu brennen

Die FDP Fraktion im Kölner Rat erklärt die Entscheidung der Wiederwahl Quanders nicht ihre Stimme zu zu geben so: „Mit seinem Amtsantritt hat Prof. Quander nachdrücklich auf die strukturelle Unterfinanzierung des Kölner Kulturetats im nationalen Vergleich hingewiesen und für eine kontinuierliche Anhebung gesorgt. Zum Respekt für diese Leistungen gehört aber auch die Offenheit, Defizite zu benennen. So haben wir in den letzten Jahren nachhaltige Impulse für die Kulturstadt Köln vermisst. Bei Fehlentwicklungen hat er aus Sicht der Liberalen oft nicht schnell genug gegengesteuert. Hier ist exemplarisch der desaströse Opernstreit zu nennen. Wir wünschen uns einen Kulturdezernenten, der für seine Anliegen und Vorhaben offensiv wirbt, nachhaltig für die Kultur brennt, kämpft und um politische Mehrheiten ringt. Dieses Umsteuern trauern wir Prof. Quander nicht zu und darauf beruht unsere Entscheidung.“

Dringlichkeitsentscheidung beantragt

Die drei Fraktionen SPD, Grüne und FDP teilten heute Abend mit, dass sie in der kommenden Ratssitzung am 18.12. einen gemeinsamen Dringlichkeitsantrag zur Neubesetzung der Beigeordnetenstelle im Dezernat VII Kunst und Kultur einbringen werden. Die Parteien wollen, dass die städtische Verwaltung ein Personalberatungsunternehmen beauftragt, die geeignete Bewerber findet. Man will erreichen, dass der oder die neue Kulturdezernentin am 1.6.2013 ihr Amt antreten kann.

Autor: Andi Goral