Essen | Im Essener Rathaus haben sich am 13. November 2012, am Vorabend des siebten Nationalen IT-Gipfels, hochrangige Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen und der kommunalen Informationsverarbeitung aus dem Rheinland in Essen getroffen, um offiziell den „Erprobungsraum Rheinland für innovative, vernetzte Verwaltung“ zu gründen und eine Kooperationsvereinbarung zu unterzeichnen. Der Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters skizzierte vor den Vertretern von über 20 kommunalen Gebietskörperschaften die Ziele und Perspektiven dieses „Erprobungsraumes“. Bereits im August hatte im Kölner Rathaus eine erste Begegnung zu diesem Thema stattgefunden.

Kölns Stadtdirektor Guido Kahlen vertrat als einziger kommunaler Vertreter die Belange der Kommunen beim Nationalen IT-Gipfel mit der Bundeskanzlerin.  Ziel der Initiative mit über 20 kommunalen Gebietskörperschaften im Rheinland ist es, im Zeichen knapper Kassen bei der Entwicklung und Erprobung innovativer IT-Angebote für Gesellschaft, Politik und Verwaltung eng zusammen zu arbeiten. In diesem Verbund sollen neue Angebote eines „virtuellen Rathauses“ entwickelt werden und vor allen Dingen auch Angebote über die Stadtgrenzen hinweg. So soll z.B. eine innovative KFZ-Zulassungsstelle auch für Kunden aus der Region Anlaufstelle sein können. Autobesitzer mit Wohnort in Frechen könnten danach beispielsweise ihr neues Auto tagsüber in Köln zulassen, ohne extra Urlaubstage, etc. nehmen zu müssen, um Öffnungszeiten einzuhalten. In Zeichen größerer Mobilität zwischen Arbeits- und Wohnort kann das ein entscheidender Faktor sein. Für den Schulbedarf denken die IT-Entwickler über eine gemeinsame „Schul-Cloud“ nach.

Informations- und Kommunikationstechnik ist derzeit der wichtigste Innovationstreiber für die öffentliche Verwaltung. Moderne Internetdienste in Verbindung mit mobilen Zugriffsmöglichkeiten eröffnen völlig neue Arbeits- und Organisationsformen in Staat und Verwaltung und neue Möglichkeiten der Beteiligung an politischen Willensbildungs- und Entscheidungsprozessen. Mit moderner Informations- und Kommunikationstechnik kann Verwaltung neu aufgestellt und organisiert werden.

Die durch Informations- und Kommunikationstechnik angestoßenen Transformations- und Modernisierungsprozesse in Gesellschaft, Staat und Verwaltung werden durch den jährlichen IT-Gipfel der Bundesregierung nachhaltig gefördert. Die Ausrichtung des IT-Gipfels am 13. November 2012 in Essen war deshalb für die Kommunen in der Region ein willkommener Anlass und Anstoß, die gemeinsamen Anstrengungen zu verstärken, innovative IT-Lösungen zu entwickeln und ihre Praxistauglichkeit intensiv zu erproben.

Der Schwerpunkt wird auf drei Kooperationsfeldern liegen: Erstens der Aufbau einer offenen Bildungsinfrastruktur, zweitens mobile und vernetzte Verwaltungsdienste in der Region sowie drittens offene Verwaltungsdaten.

Die Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen und IT-Dienstleister im Erprobungsraum Rheinland haben deshalb in ihrer Gründungsveranstaltung auch einen Letter of Intent zur Zusammenarbeit mit der Metropolregion Rhein-Neckar unterzeichnet.Der Erprobungsraum Rheinland ist offen für weitere Mitglieder und Themen. Eine erste Bilanz soll in 2013 auf dem 8. IT-Gipfel in Berlin gezogen werden.

Autor: dd