London | Der frühere britische Regierungschef Tony Blair hat vor den Folgen des Brexits für den Frieden in Nordirland gewarnt. „Der Brexit bedeutet für die dem Friedensprozess zugrundeliegende Idee eine Herausforderung. Und ein Kernelement ist eine offene Grenze“, sagte Blair der „Welt“ (Dienstagsausgabe) und anderen europäischen Medien.

Zwar habe die Regierung von Theresa May zugesagt, eine „harte Grenze“ solle es auf keinen Fall kommen. „Aber die Frage der irischen Grenze ist eine Metapher für die gesamten Brexit-Verhandlungen. Denn das Grundproblem ist das gleiche: Wie soll es reibungslosen Handel geben, wenn Großbritannien nicht mehr im EU-Binnenmarkt und Zollunion ist?“ Wenn die konservative Regierung zur Lösung des nordirischen Grenzproblems möglichst nah an EU-Vorschriften bleibe, „dann ist es für mich schwierig zu sehen, warum nicht auch der Rest Großbritanniens diese Lösung bekommen soll.“

Dann aber könne die Regierung nicht mehr behaupten, sie habe den Einfluss der EU zerstört. „Denn ihr wird die Frage gestellt werden: Was haben wir eigentlich durch den Brexit gewonnen?“, so Blair.

Autor: dts