Ankara | Bei der Präsidentschaftswahl in der Türkei hat Amtsinhaber Recep Tayyip Erdogan am Sonntag laut offizieller Zahlen wie erwartet mit Abstand die meisten Stimmen bekommen, nach Auszählung von fast allen Stimmen kommt er sogar auf die absolute Mehrheit. Die größte Oppositionspartei CHP bezweifelte dies öffentlich und bezeichnete die von der obersten Wahlbehörde herausgegebenen Werte als „Manipulation“. Nachdem 90 Prozent der Stimmen ausgezählt waren, lag Erdogan bei 53 Prozent, so die staatlichen Angaben.

Der Sozialdemokrat Muharrem Ince kam demnach mit 30 Prozent auf die zweitmeisten Stimmen.

Özdemir kritisiert Erdogan-Anhänger in Deutschland

Der frühere Grünen-Chef Cem Özdemir hat die Anhänger des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Deutschland nach dessen Wahlerfolg am Sonntag scharf kritisiert. „Die feiernden deutsch-türkischen Erdogan-Anhänger feiern nicht nur ihren Alleinherrscher, sondern drücken damit zugleich ihre Ablehnung unserer liberalen Demokratie aus“, schrieb Özdemir auf Twitter. „Wie die AfD eben. Muss uns beschäftigen“, fügte er hinzu. Auch in Köln feierten die Anhänger Erdogans dessen Sieg auf den Kölner Ringen. Erdogan hatte bei der Präsidentschaftswahl am Sonntag offiziellen Zahlen zufolge bereits in der ersten Runde die absolute Mehrheit erreicht. Die Wahlkommission erklärte Erdogan am frühen Montagmorgen zum Sieger.

Auch bei der zeitgleich stattfindenden Parlamentswahl kam Erdogans AKP gemeinsam mit dem Bündnispartner MHP auf die absolute Mehrheit, obwohl die prokurdische HDP es über die Zehn-Prozent-Hürde schaffte und damit ins Parlament einzog. Bei den Türken in Deutschland erzielte Erdogan ein noch deutlich besseres Ergebnis als in der Türkei selbst. Unter anderem in Berlin feierten zahlreiche Anhänger den Wahlsieg Erdogans.

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Foto: Recep Tayyip Erdogan | Foto: Drop of Light / Shutterstock.com