Köln | Felix Vreden, Marvin Panek sind Absolventen der Technischen Hochschule Köln (TH Köln). Zusammen mit Maximilian Camp haben sie nun das Startup PLEV Technologies GmbH gegründet. Ihre Innovation ist ein kleiner Elektroroller mit patentierter Allradlenkung.

Vreden und Panek, beide Absolventen des TH-Studiengangs Fahrzeugtechnik, und Camp, der ein Studium im Fach Digital Management an der Hochschule Fresenius erfolgreich hinter sich gebracht hat, wollen nun mit ihrer Neuentwicklung durchstarten. Die Arbeiten am Prototyp sind abgeschlossen, Anfang 2019 sollen die ersten E-Roller dieser Art im Handel sein. Das Innovative: Durch seine patentierte Allradlenkung ermöglicht der „Steereon“ besonders enge Kurvenradien und eine Carvingtechnik ähnlich wie beim Skifahren. Gleichzeitig bietet er neben einer integrierten Sitzmöglichkeit auch eine Straßenzulassung.

Mit einer Leistung von 500 Watt und einer Maximalgeschwindigkeit von 25 km/h eigenet sich das Gefährt vor allem für kurze Strecken im Stadtverkehr. Die Reichweite der herausnehmbaren Akkus liegt bei rund 50 Kilometern, abhängig von der Fahrweise. Das aus Aluminium gefertigte Zweirad weist bei den derzeitigen Strompreisen Fahrtkosten von rund 30 Cents pro 100 Kilometer auf. Ein Akku benötigt für das Wiederaufladen zwischen zwei und drei Stunden, eine normale Steckdose reicht aus, so die Gründer.

„Wir bieten das, was andere kompakte emissionsfreie Roller oder Segways nicht haben: agile Fahrdynamik, Funktionalität und sportliches Design“, sagt Vreden. Der Roller ist nicht nur intermodal, lässt sich also mit verschiedenen Verkehrsmitteln kombinieren, sondern er ist auch der ideale Begleiter für Kurzstrecken“, ergänzt Panek.

Neuer Roller soll Anfang 2019 in zwei Varianten auf den Markt kommen

Der Roller, der für einen Endverkaufspreis zwischen 2000 und 3000 Euro auf den Markt kommen soll, lässt sich zudem zusammenklappen und so platzsparend aufbewahren. Der Elektroroller soll zu Beginn des kommenden Jahres in zwei Varianten auf den Markt kommen, als Cityausführung mit Straßenzulassung, abnehmbarem Sitz und Beleuchtung, sowie als Sportvariante ohne diese Bauteile. Die Sportvariante darf dann in Deutschland aber nur auf Privat- oder Firmengeländen gefahren werden. In Österreich und der Schweiz ist auch die Sportversion inzwischen für die Straße zugelassen, berichtet das Gründerteam weiter.

Das Startup wird seine Neuentwicklung auf der bevorstehenden CeBIT in Hannover vorstellen. Dann haben die drei Gründer eine Präsentationsfläche am Gemeinschaftsstand NRW (Halle 12, Stand B43) und werden von Dienstag bis Freitag (12. bis 15. Juni 2018) ihren Roller vorführen. Um ihr Gefährt noch weiter zu optimieren, sucht das Gründerteam derzeit Beta-Tester, die sich ab sofort auf der Internetseite des Unternehmens dazu anmelden können. „Wir wollen Feedback von den Fahrerinnen und Fahrern sammeln, was ihnen am Roller gefällt und was sie verbessern würden“, sagt Mitgründer Camp.

Neben der TH Köln und dem dortigen Leiter des Labors für Fahrzeug- und Mobilitätskonzepte, Prof. Dr. Michael Frantzen wird das Gründerteam auch durch das Land NRW und aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt. Außerdem haben die Gründer in zwei Startup-Wettbewerben erste Auszeichnungen erhalten, unter anderem einen der Hauptreise beim 21. NUK-Businessplan-Wettbewerb.

Autor: bfl
Foto: Fahrspaß und nachhaltige Fortbewegung. Mit dem neuen Elektroroller wollen drei Kölner Gründer ab Anfang 2019 Marktanteile erobern.  Bild: TH Köln/Costa Belibasakis