Köln | Heute Nachmittag fand im Stadthaus Deutz die Auftaktveranstaltung für das Pilotprojekt „Wertschätzung von Lebensmitteln“ an Kölner Schulen statt. Ziel des Projektes ist es, Schülern einen reflektierteren und verantwortungsbewussteren Umgang mit Lebensmitteln zu vermitteln, um die Menge an weggeworfenen Lebensmitteln künftig zu reduzieren.

Das Projekt, das außer in Köln auch parallel im Kreis Siegen-Wittgenstein startet, richtet sich an alle Schulformen. Die Universität Paderborn begleitet die drei Monate dauernde Pilotphase.

Hilfestellung für Lehrkräfte

Ein insgesamt 19 didaktische Bausteine umfassendes Programm, das seit 01. Oktober online abrufbar ist, soll Lehrkräften helfen die Thematik an ihre Schüler heranzutragen. Es wurde maßgeblich von der Universität Paderborn ausgearbeitet. Themen sind beispielsweise Einkaufs- und Mahlzeitenplanung, Entsorgungstagebücher, der ökologische Fußabdruck von Lebensmitteln oder Ursachen und Entstehungsorte von Lebensmittelabfällen. Bisher haben zwölf Kölner Schulen Interesse an diesem Projekt angemeldet. Die Maßnahme „Wertschätzung von Lebensmitteln“ ist eine Kooperation des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW, der Universität Paderborn, der Verbarucherzentrale NRW und der Stadt Köln.

Lebensmittelmüll vermeiden

Hintergrund dieser Maßnahme ist eine Initiative, die 2010 durch den NRW-Umweltminister Johannes Remmel ins Leben gerufen wurde. Ziel dieser Initiative war es, ein Bildungsangebot für Kinder und Jugendliche auszuarbeiten, um Lebensmittelmüll zu vermeiden. So zeigt eine Studie der Fochhochschule Münster von 2010, dass 40 Prozent des Lebensmittelmülls aus Privathaushalten stammt. Ferner besagt eine den Initiatoren vorliegende Studie von „Cofresco“, einem führenden Anbieter im Bereich Haushaltsfolien und -papier, dass sich die größten Lebensmittelverschwender in den Altersgruppen der unter 40-jährigen finden.

Es besteht Handlungsbedarf

Insgesamt, so Prof. Dr. Kirsten Schlegel-Mattheis, Leiterin des Instituts für Ernährung, Konsum und Gesundheit an der Universität Paderborn, würden in NRW jährlich 2,5 Millionen Tonnen genießbarer Lebensmittel schlicht weggeworfen. Hier herrsche Handlungs- und Aufklärungsbedarf.  „Die Schüler sollen sich fragen: Was hat mein Handeln für eine Bedeutung, was für eine Auswirkung?,“ so Schlegel-Mattheis weiter. Dabei richte sich das Projekt nicht nur an die Lehrkräfte im Fach Hauswirtschaft oder Gemeinschaftskunde, sondern auch an die anderer Unterrichtsfächer. 

Autor: Daniel Deininger
Foto: Kirsten Schlegel-Mattheis bei der Vorstellung des Projekts