Köln | Die Deutsche Bahn wird in diesem Jahr in die Sanierung, Modernisierung und Ausbau von Strecken in Nordrhein-Westfalen nach eigenen Angaben rund eine Milliarde Euro investieren. Neben der Investition und Bautätigkeit, bedeutet dies für die Fahrgäste vor allem Umstellungen, Verspätungen und Beschwerlichkeiten.

Allein in NRW gehen – neben den Investitionen der DB Netz in die Schieneninfrastruktur in Höhe von 600 Millionen Euro – über 130 Millionen Euro in den Erhalt und die Modernisierung der Bahnhöfe. 11,8 Millionen Euro investiert die DB Energie. Hinzu kommen Instandhaltungsaktivitäten in der Schieneninfrastruktur im Wert von über 250 Millionen Euro, bei der DB Station&Service AG rund 23 Millionen Euro und bei der DB Energie nochmals 2,5 Millionen Euro.

In diesem Jahr bündelt die DB Netz ihre großen Baumaßnahmen in die Schieneninfrastruktur zwischen Rhein und Ruhr in sechs Korridore mit 37 großen Einzelmaßnahmen mit teilweise überregionalen Auswirkungen. Dabei werden etwa 570 Weichen, über 400 Kilometer Schienen und 16 Brücken erneuert. 232.000 Schwellen und über 480.000 Tonnen Schotter werden ausgetauscht. Insgesamt gibt es über 1.000 größere und 7.995 kleinere Baustellen.

Konkrete Maßnahmen im laufenden Jahr sind beispielsweise die Erneuerung von 72 Weichen und 6.900 Meter Gleisen im Großraum Düsseldorf. Allein diese Baumaßnahmen haben Investitionskosten von über 13 Millionen Euro.

Für die S-Bahn Köln werden 11.750 Meter Gleise, 18.800 Tonnen Schotter und knapp 9.000 Schwellen erneuert. Weiterhin werden 20 neue Weichen die Infrastruktur der S-Bahn Köln qualitativ steigern. Die Kosten für die im Frühjahr startenden Arbeiten betragen über sieben Millionen Euro.

Zwischen Hamm-Heessen und Ahlen (Westf) sowie zwischen Gütersloh und Brackwede werden in diesem Jahr 21.750 Meter Gleise erneuert, 36.400 Schwellen und 74.100 Tonnen Schotter ausgetauscht. Die Arbeiten finden im Frühjahr und Spätherbst statt. Die Deutsche Bahn investiert hier knapp 18 Millionen Euro.

Zahlreiche Baumaßnahmen werden zudem gezielt während der Schulferien geplant, da in diesem Zeitraum weniger Berufspendler unterwegs sind. Beispielsweise werden die Weichen- und Gleiserneuerungen zwischen Haltern am See und Marl-Sinsen sowie zwischen Solingen und Opladen schwerpunktmäßig in die Sommerferien gelegt. In den Herbstferien erfolgen die Gleiserneuerungen zwischen Siegen-Geisweid und Kreuztal.

„Mit unserem Unternehmensprogramm „Zukunft Bahn“ investieren wir für eine höhere Verlässlichkeit und Qualität in die bestehende Schieneninfrastruktur Nordrhein-Westfalens. Nach aktueller Planung stehen bis 2019 fast 3 Milliarden Euro für die bestehende Infrastruktur ín NRW zur Verfügung“, erläuterte Reiner Latsch, Konzernbevollmächtigter für das Land NRW, in Düsseldorf. „Wichtig ist ein eng abgestimmter Baufahrplan, um die ambitionierten Planungen umzusetzen. Oberstes Ziel: So wenig Einschränkungen für unsere Reisenden wie möglich“.

„Wir bündeln unsere Baustellen, damit die Reisenden trotzdem auf vielen Strecken freie Fahrt haben. Bei den großen Bauvolumen lassen sich Fahrplanänderungen aber leider nicht komplett vermeiden. Dafür bitte ich bereits heute um Verständnis“, sagte Michael Häßler, Leiter Fahrplan und Vertrieb der DB Netz für NRW, bei der Vorstellung der wichtigsten Projekte.

Neben Gleis- und Weichenerneuerungen werden der Bau von Lärmschutzwänden fortgeführt und die Modernisierungen an der Leit- und Sicherungstechnik für neue elektronische Stellwerke vorangetrieben. Mehrere Bahnhöfe werden im Rahmen der Modernisierungsoffensive erneuert und barrierefrei ausgebaut.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den Brücken. Brückenarbeiten finden unter anderem in Mönchengladbach (Hubertusstraße), in Viersen (Bachstraße und Eichenstraße), in Köln (Gewölbe Innere Kanalstraße) statt. Außerdem erfolgt eine Brückenerneuerung in Opladen im Zusammenhang mit dem städtebaulichen Konzept der „neue bahnstadt opladen“. Zwischen Unna und Soest werden sechs Brücken neu errichtet.

Autor: ag, Q: DB AG