Köln | In keinem Bundesland zählte der Automobilclub ADAC 2016 so viele Staus wie in Nordrhein-Westfalen. 28 Prozent der Staus wurden in NRW registriert. Insgesamt zählte der ADAC im vergangenen Jahr rund 694.000 Staus auf Deutschlands Autobahnen. Das entspricht einem Anstieg von etwa 20 Prozent im Vergleich zu 2015. Das gab der Automobilclub in seiner Staubilanz bekannt. Die Staus würden außerdem länger werden.

Nordrhein-Westfalen ist das Stauland Nummer 1. Rund 28 Prozent aller Staus auf deutschen Autobahnen zählte der ADAC im vergangenen Jahr in NRW. Besonders belastet war dabei die A3 – insbesondere auf dem Streckenabschnitten Oberhausen – Köln. Auf der Bundesautobahn A3 registrierte der ADAC insgesamt 206 Kilometer Stau je Autobahnkilometer. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Bundesländer Bayern (21 Prozent) und Baden-Württemberg (13 Prozent). Zum Vergleich: Die fünf ostdeutschen Länder Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen brachten es zusammen auf sieben Prozent der Gesamtstaulängen. Auch bei der Zahl der Staumeldungen bilden Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg mit einem Anteil von 60 Prozent die Top drei in der Auswertung.

Insgesamt zählte der ADAC 2016 mehr als 1.900 Staus pro Tag auf den deutschen Autobahnen, insgesamt rund 694.000 Staus. Das sind rund 20 Prozent mehr als im Jahr 2015. Einen kräftigen Anstieg gab es auch bei den Staulängen: Sie summierten sich bundesweit auf über 1,3 Millionen Kilometer, 2015 waren es rund 1,1 Millionen Kilometer. Die registrierten Staustunden beliefen sich auf 419.000 nach 341.000 im Vorjahr. Im Vergleich zu 2015 haben die Zahl, die Gesamtlänge und die Dauer der Staus damit um rund 20 Prozent zugelegt, erklärte der Automobilclub. Der mit Abstand staureichste Tag des Jahres 2016 war laut dem ADAC der 30. September. Zum Start ins verlängerte Wochenende (Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober) staute sich der Verkehr auf 11.200 Kilometern.

Ein Grund für den Anstieg liegt laut ADAC in der verbesserten und detaillierteren Erfassung des Verkehrsgeschehens. Auch die Zunahme der Bautätigkeiten um rund 15 Prozent sowie die weiter gestiegene Kfz-Fahrleistung – die Bundesanstalt für das Straßenwesen BASt nennt ein Plus von voraussichtlich 2,5 Prozent gegenüber 2015 – hätten zu mehr Staus geführt.

Autor: co