Köln | Die Stadt Köln wird am Elften im Elften ein Alkoholkonsum- und Verkaufsverbot im gesamten Stadtgebiet Köln für den öffentlichen Raum erlassen. In den Gaststätten darf getrunken werden. Das ist der Stand heute, der sich aber noch angepasst an die Pandemielage verändern kann. Die Stadt will mit einer großflächigen Infokampagne Menschen davon abhalten zu feiern und Oberbürgermeisterin Henriette Reker „erwartet“ von den Menschen, dass diese nicht feiern und sich so solidarisch zeigen. Festkomitee-Präsident Kuckelkorn verwies auf das karnevalistische TV-Programm.

Reker betonte das Solidarische in der Kölner Stadtgesellschaft und forderte die Kölnerinnen und Kölner auf am Elften im Elften nicht zu feiern, auch keine privaten Feiern abzuhalten. Die Stadt Köln verfügt für den Elften im Elften ein Verkaufs- und Konsumverbot von Alkohol im öffentlichen Raum des gesamten Stadtgebiets. Allerdings dürfen Gastronomen in ihren Gaststätten Alkohol bis zur Sperrstunde verkaufen. Die Stadt befinde sich im Dialog mit den Gastronomen, so der Leiter des Ordnungsamtes Büscher. 30 Prozent der Gastronomen, davon viele in den Amüsiermeilen, wollen die Stadt unterstützen. 70 Prozent aber haben ihre Unterstützung noch nicht zugesagt. Wie die Stadt Köln das Verbot kontrollieren will bleibt derweil offen. Das Ordnungsamt soll an diesem Tag möglichst vollzählig zum Dienst erscheinen, sagt der Leiter der Behörde.

Die Stadt Köln setzt auf eine Kampagne, die sie breit in der Stadt, aber auch überregional streuen will. Also auf Aufklärung. In den Amüsiermeilen werden Personenansammlungen besonders kontrolliert und wenn Hinweise auf private Feiern bestehen, die nicht den Regeln der Coronaschutzverordnung entsprechen, sollen auch diese vom Ordnungsdienst besucht werden. In diesem Jahr gilt das Glasverbot und entsprechende Container sollen aufgestellt werden. Es gibt kein Sperrkonzept und auch kein Toilettenkonzept. Daher geht der Leiter des Kölner Ordnungsamtes davon aus, dass es hier zu mehr Belästigungen für die Anwohner etwa durch Wildpinkler kommen wird.

Das Alkoholverkaufs- und Konsumverbot gilt von 0:00 Uhr am 11. bis 12. November und soll wenn nötig bis in die Morgenstunden verlängert werden.

Oberbürgermeisterin Henriette Reker sprach viel von Solidarität. Offen bleibt inwiefern dies für alle gilt. Leider wurde in der Pressekonferenz eine Frage dieser Internetzeitung vom städtischen Presseamt nicht vorgelesen, obwohl auch Medien, die den Livestream verfolgten, die Möglichkeit hatten Fragen zu stellen. Es gibt am 7. November eine Veranstaltung eines großen Traditionskorps im Kölner Rheinenergiestadion. Dies ermöglichte das städtische Unternehmen die Kölner Sportstätten GmbH. Daher wollte diese Internetzeitung von Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Festkomiteepräsident Kuckelkorn wissen: Es gibt im Vorfeld des 11.11. eine große Veranstaltung auch mit Unterstützung eines städtischen Unternehmens, die sicher unter den Regeln der Coronaschutzverordnung möglich ist. Dennoch stellt sich die Frage: Wäre es nicht solidarischer auch in den Karnevalsgesellschaften auf 11.11.- Feiern zu verzichten, diese als städtische Unternehmen nicht zu ermöglichen und so ein solidarisches Zeichen füreinander zu setzen? Die Stadt Köln verweist hier schriftlich darauf, dass die Veranstaltung noch nicht genehmigt sei.

Autor: red
Foto: Festkomitee Präsident Christoph Kuckelkorn und Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die aus der Hochburg der Jecken nicht die Hochburg der Infizierten machen will.