Köln | Unter dem Titel „Architekturwettbewerb. Das Experiment Qualità Italia“ gibt es im Museum für Angewandte (Makk) Kunst an der Rechtsschule eine Austellung zur italienischen Architektur im öffentlichen Raum. Initiiert wurde die Schau vom Kölner Architekten Christian Schaller, der diese bei einem privaten Besuch im Maxxi-Museum in Rom entdeckt hatte.

Alltags-Kultur grenzenlos

Die Ausstellung ist Teil des Architekturjahres im Makk, das im Juni den Länderschwerpunkt Italien hat. Im Rahmenprogramm gibt es mehrere Vorträge, so am 13. Juni zum Wiederaufbau nach dem Erdbeben in den Abruzzen. Eine weitere Schau mit Fotografien gibt es im Italienischen Kulturinstitut, Unversitätsstraße 81, wo auch zwei Vorträge stattfinden. Es ist gemeinsam mit dem Haus der Architektur Kooperationspartner des Länderschwerpunkts. „Es geht nicht darum, große Bauwerke zu präsentieren. Die Ausstellung zeigt lokale Architektur für Bürger wie Schulen, Bibliotheken oder öffentliche Plätze“, sagt Institutsleiterin Cristina Di Giorgio. An dem Experiment beteiligten sich insgesamt sieben süditalienische Kommunen mit zwölf Bauprojekten. Dazu reichten 1.500 Architekten ihre Entwürfe ein. Die zwölf Siegerentwürfe sowie der Sieger des Nachwuchspreises sind jetzt bis zum 1. Juli in Köln zu sehen. Die Schau wurde schon in mehreren italienischen Städten und in Tokio präsentiert.

„Wir zeigen die Projekte vom Entwurf bis zur Realisierung“, sagt Kuratorin Alessandra Vittorini vom italienischen Kulturministerium. Dazu zählen auch Häfen, Umsteigebahnhöfe oder öffentliche Gärten. Mit dem Experiment Qualità Italia erhofft man sich ein Zeichen für nachhaltige und qualitativ hochwertige Architektur im öffentlichen Raum zu setzen. „Es geht um Alltagskultur und exemplarische Lösungen, die auch über Landesgrenzen hinaus ihre Bedeutung haben“, betont Christian Schaller. Nach den Polen, den Niederlanden und der Türkei ist Italien schon das vierte Land, das sich im Makk mit seiner Architektur präsentiert.

Infobox
Die heute eröffnete Schau läuft bis zum 1. Juli
Museum für Angewandte Kunst
An der Rechtsschule
Öffnungszeiten
dienstags bis sonntags 11 bis 17 Uhr
Eintritt: fünf (ermäßigt drei) Euro.

Im Kulturinstitut gibt es ab dem 14.6. die Fotoausstellung: „Der Blick auf L’Aquila“.

Vorträge:
13.6. Bürger, Steine und Stadt: Nach dem Erdbeben in den Abruzzen (Makk);
14.6. Der Blick auf L’Aquila (Kulturinstitut);
20.6. Onna muss sich neu erfinden, um eine Zukunft zu haben (Kulturinstitut);
27.6. Qualität des Projekts, Qualität der Landschaft – Der Landschaftspreis des Europarats 2011 (Makk). Alle Vorträge beginnen um 19 Uhr

Autor: Stephan Eppinger