Schwerin | aktualisiert| Nach der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern müssen die Grünen das Landesparlament verlassen. Nach Auszählung von über 99,3 Prozent der 1.896 Wahlbezirke kommen die Grünen auf 4,8 Prozent, die letzten Prognosen von ARD und ZDF lagen bei 4,9 und 4,7 Prozent. Demnach wird die SPD stärkste Kraft vor AfD, CDU und Linken. Grüne scheitern an Fünf-Prozent-Hürde

23:00 Uhr > Neben den Grünen fliegt auch die NPD aus dem Landtag, die FDP verpasst den ersehnten Sprung ins Parlament deutlich. Die Sitzverteilung sieht voraussichtlich folgendermaßen aus: SPD 26 Sitze, AfD 18 Sitze, CDU 16 Sitze und Linke 11 Sitze. Die Wahlbeteiligung lag bei knapp über 61 Prozent und damit rund zehn Prozent höher als vor fünf Jahren.

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Grüne vermutlich nicht im neuen Landtag von Mecklenburg-Vorpommern

20:59 Uhr >Die Chancen der Grünen, im neuen Landtag von Mecklenburg-Vorpommern vertreten zu sein, schwinden. Nach der ARD prognostizierte auch das ZDF am Sonntagabend ein Ergebnis von unter fünf Prozent bei der Landtagswahl in dem Bundesland. In den ersten Prognosen und Hochrechnungen waren die Grünen noch mit fünf Prozent auf der Kippe gesehen worden.

Die NPD, die bislang ebenfalls im Schweriner Landtag saß, fliegt mit etwa drei Prozent sicher aus dem Parlament. Die FDP liegt ebenfalls bei etwa drei Prozent und hat damit keine Chance auf einen Einzug. „Wir haben eine Wahl verloren, aber wir haben in einer schwierigen Situation nicht unsere Haltung verloren“, kommentierte FDP-Chef Lindner das Ergebnis für seine Partei.

Die FDP habe „in der aufgeheizten Stimmung nicht auf die populistische Karte gesetzt“. Mecklenburg-Vorpommern sei schon seit 1990 „ein schwieriges Pflaster“. Laut Hochrechnungen von ARD und ZDF auf dem Stand kurz vor 21 Uhr wird die SPD mit im Mittel 30,25 Prozent stärkste Kraft, gefolgt von der AfD mit 21,75 Prozent, der CDU mit 19,20 Prozent und den Linken mit 12,55 Prozent.

AfD im Osten Mecklenburg-Vorpommerns am stärksten

20:40 Uhr >Bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern dominiert die AfD vor allem in den östlichen Landesteilen, während im Westen des Bundeslandes die SPD die mit Abstand vorne ist. Im Wahlkreis Vorpommern-Greifswald III, der unter anderem die Insel Usedom umfasst, wird die AfD deutlich stärkste Kraft. Nach Auszählung von 42 der 64 Wahlbezirke erreicht die AfD dort fast 34 Prozent, die SPD ist mit 19 Prozent abgeschlagen auf dem zweiten Rang.

In den Wahlkreisen Nordwestmecklenburg I und Ludwigslust-Parchim I im westlichen Landesteil zeigt sich dagegen ein fast genau entgegengesetztes Bild. Nach Auszählung von landesweit 1.367 der 1.896 Wahlbezirke kann die AfD auf drei der 36 Direktmandate hoffen, die CDU auf sechs, die verbleibenden 27 Direktmandate gehen voraussichtlich an die SPD. Laut Hochrechnungen von ARD und ZDF auf dem Stand von 20 Uhr wird die SPD mit im Mittel 30,35 Prozent stärkste Kraft, gefolgt von der AfD mit 21,65 Prozent, der CDU mit 19,20 Prozent und den Linken mit 12,4 Prozent.

Die Grünen müssen mit im Mittel 4,95 Prozent in den Hochrechnungen um einen Einzug in den Landtag bangen. Die NPD fliegt aus dem Landtag und erreicht voraussichtlich etwa 3,00 Prozent. Die FDP bleibt mit im Mittel 2,95 Prozent in den Hochrechnungen sicher draußen.

Sellering lässt Koalitionsfrage in Mecklenburg-Vorpommern offen

20:36 Uhr >Nach der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern lässt der alte und voraussichtlich auch neue Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) eine Fortsetzung der Großen Koalition offen. „Wir werden natürlich Gespräche mit allen führen“, sagte Sellering am Abend im ZDF. Es spreche zwar nichts gegen eine Fortsetzung der Großen Koalition, aber auch die Zusammenarbeit mit den Linken sei in der Vergangenheit sehr gut gewesen. Laut Hochrechnungen von ARD und ZDF ist eine Fortsetzung der Großen Koalition aus SPD und CDU komfortabel möglich, Alternativen wäre ein Bündnis aus SPD, Linken und Grünen, oder – sofern Letztere es nicht in den Landtag schaffen, eine rot-rote Koalition.

Die AfD möchte keine Koalitionsgespräche anbieten, sagte AfD-Spitzenkandidat Leif-Erik Holm. Laut Hochrechnungen von ARD und ZDF auf dem Stand von 19 Uhr wird die SPD mit im Mittel 30,15 Prozent stärkste Kraft, gefolgt von der AfD mit 21,3 Prozent, der CDU mit 19,35 Prozent und den Linken mit 12,4 Prozent. Die Grünen müssen mit 5,0 Prozent in den Hochrechnungen um einen Einzug in den Landtag bangen.

Die NPD fliegt aus dem Landtag und erreicht voraussichtlich etwa 3,45 Prozent. Die FDP bleibt mit im Mittel 2,85 Prozent in den Hochrechnungen sicher draußen.

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Berliner Reaktionen auf MV-Wahl: SPD zufrieden, CDU enttäuscht

19:04 Uhr >Nach der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern haben die Bundesspitzen von SPD und CDU entsprechend ihrer Ergebnisse unterschiedlich reagiert. SPD-Chef Gabriel zeigte sich selbstbewusst und erklärte die SPD, die wieder stärkste Kraft im Schweriner Landtag wird, zum Sieger. „Erwin Sellering ist das Bollwerk gegen solche braunen Parolen, wie wir sie in Mecklenburg-Vorpommern gehört haben“, sagte Gabriel am Sonntagabend im Willy-Brandt-Haus in Berlin.

Die CDU, die nur noch drittstärkste Kraft wird, zeigte sich hingegen enttäuscht. „Dieses Ergebnis und das Abschneiden der AfD ist bitter für unsere Partei“, sagte CDU-Generalsekretär Peter Tauber in Berlin. Laut Hochrechnungen von ARD und ZDF von kurz vor 19 Uhr kommt die SPD in Mecklenburg-Vorpommern im Mittel auf 30,25 Prozent, die CDU auf 19,55 Prozent, die AfD auf 21,2 Prozent, die Linken auf 12,55 Prozent, die Grünen müssen mit 5,0 Prozent um einen Einzug in den Landtag zittern.

Die NPD ist mit im Mittel 3,3 Prozent nicht mehr im Landtag, die FDP bleibt mit durchschnittlich 2,9 Prozent sicher draußen. Die Wahlbeteiligung war mit voraussichtlich über 60 Prozent rund 10 Prozent höher als vor fünf Jahren.

18:30 Uhr > Bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern hat die AfD laut Prognosen von ARD und ZDF die CDU überholt und ist voraussichtlich zweitstärkste Kraft hinter der SPD. „Wir schreiben hier in Mecklenburg-Vorpommern Geschichte, endlich gibt es wieder eine Opposition im Landtag“, kommentierte AfD-Spitzenkandidat Leif-Erik Holm die Prognosen um kurz nach 18 Uhr. Es sei bislang der schwerste Wahlkampf der SPD in diesem Bundesland gewesen, sagte Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) in einer ersten Stellungnahme. Die Wahlbeteiligung stieg von 51,5 Prozent vor fünf Jahren auf laut Infratest-Prognose rund 61 Prozent deutlich an. Dies liegt laut Umfrageinstitut vor allem daran, dass die AfD viele Nichtwähler mobilisiert habe. Die NPD ist laut Prognosen nicht mehr im neuen Schweriner Landtag vertreten, die FDP bleibt weiterhin deutlich unter der Fünf-Prozent-Hürde, die Grünen müssen zittern.

Die Prognosen von ARD und ZDF sehen die SPD im Mittel bei 30,25 Prozent, die CDU bei 19,5 Prozent, die AfD bei 21,25 Prozent, die Linke bei 12,5 Prozent, die Grünen bei 5,0 Prozent, NPD und FDP bei jeweils rund 3 Prozent.

ARD-Prognose zur Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern: AfD zweitstärkste Kraft

18:11 Uhr > Bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern erreicht die AfD laut Prognose von Infratest-dimap im Auftrag der ARD 21 Prozent. Die SPD erreicht 30,5 Prozent, die CDU 19,0 Prozent, Linke 12,5 Prozent, Grüne 5,0 Prozent, die NPD 3,5 Prozent, die FDP 3,0 Prozent.

Die entsprechenden Zahlen wurden um 18 Uhr nach Schließen der Wahllokale veröffentlicht und basieren auf einer Nachwahlbefragung, die als zuverlässiger gilt im Vergleich zu telefonischen Umfragen im Vorfeld der Wahl.

Autor: dts