Das Archivbild von report-K zeigt den Eingang zur Art Cologne 2011.

Köln  | In den Kölner Messehallen war in den vergangenen vier Tagen der Kunstmarkt zu Gast. Es war die 56. Art Cologne. 170 Aussteller aus 29 Ländern haben sich auf dem Kölner Kunstmarkt eingefunden. Der Veranstalter die Koelnmesse spricht von rund 45.000 Menschen die sich für die Kunst interessierten.

Mehr Besucher trotz weniger Messetagen

Die 56. Art Cologne war auf vier Tage verkürzt und erreichte dennoch mehr Besucherinnen und Besucher. Zudem waren statt 190 nur 170 Galerien in diesem Jahr am Start. Daniel Hug, künstlerischer Leiter und Director der Art Cologne, betonte in einem schriftlichen Statement die Fokussierung der 56. Ausgabe: „Wir haben uns in diesem Jahr mit der Messe wieder auf unsere Kernkompetenz fokussiert, die Moderne und Zeitgenössische Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Und dieses Format hat gut funktioniert.“  Auch 2024 wird die Messe an ihrem Herbsttermin festhalten. Der Termin steht bereits fest: 7. bis 10. November 2024.

Der Schrumpfungsprozess

Und wie sehen andere die Art Cologne? So schreibt die „FAZ“ etwa, dass die Messe beweise, dass Gegenwartskunst kein hochelitäres Geschäft sein müsse, aber sich in den Kölner Messehallen ein Gefühl des Stillstandes breit mache. Fest macht die Zeitung aus Frankfurt das daran, dass die Zahl der Aussteller geschrumpft sei und im Feld der klassischen Moderne an Bedeutung eingebüßt habe. Aber auch die 19 Prozent Mehrwertsteuer füge dem Kunsthandel in Köln einen Standortnachteil zu.

Stefan Kobel zielt für das „Handelsblatt“ auch darauf ab, dass statt 190 jetzt nur noch 170 Galerien in Köln am Start waren und lobt: „Statt 190 stellen in diesem Jahr nur 170 Galerien aus, auf zwei statt auf drei Ebenen. Das ist im Sinne der Übersichtlichkeit ein deutlicher Gewinn. So klar und aufgeräumt wirkte die Messe noch nie.“ Aber Kobel schreibt auch kritisch: „Etwas mehr internationaler Zuspruch von internationalen Sammlern und Ausstellern, auch aus höheren Preisregionen, würde der alten Tante Art Cologne jedoch gut zu Gesicht stehen.“

Das sagen die Ausstellerinnen und Aussteller

Rosemarie Schwarzwälder von der Galerie nächst St. Stephan äußert sich klar und deutlich: „Wir begrüßen die Verkürzung der Messe, jetzt gibt es keine leeren Tage mehr“. Andere Galeristen wie Amadeo Kraupa-Tuskany begrüßten die Verkürzung ebenso, da dadurch die Kaufentscheidungen schneller getroffen worden seien.

Die gemeldeten Verkäufe

Alexander Levy
Förderkoje ausverkauft

Christine König Galerie
Mehrere Arbeiten von Maruša Sagadin, Kristof Santy, Johanna Kandl

Ebensperger
Fast ausverkauft an Privatsammlungen aus Berlin und dem Rheinland

Galerie Anna Laudel
Zwei Werke von Ramazan Can, Preise im vier- und fünfstelligen Bereich
Zwei semi-digitale Werke von Cem Sonel, jeweils 5.000 Euro

Galerie Bastian
Pierre Auguste Renoir „Landschaft mit zwei Figuren“, 340.000 Euro
Mehrere Editionen von Emma Stibbon, zwischen 1.500 und 5.000 Euro

Galerie Bärbel Grässlin
Große Wandarbeiten von Meuser und Martin Kähler
Unter anderem Gemälde von Jana Schröder

Galerie Benden und Ackermann
Gerhard Richter „Schweizer Alpen“, Siebdruck, 42.000 Euro
Jim Dine „Sweatheart“, monumentaler Holzschnitt, 2019
Alex Katz „Reflection“, Siebdruck, 2021
Werke von Tom Wesselmann

Galerie Buchholz
Isa Genzken „Nofretete“, Skulptur
Malerei von Anne Imhoff
Fotoarbeit von Wolfgang Tilmanns

Galerie Henze & Ketterer
Holzschnitt von Ernst Ludwig Kirchner
Gemälde von Francis Bott

Galerie Karsten Greve
Gemälde von Kathleen Jacobs nahezu ausverkauft
Papierschnitte von Georgia Russell
Arbeit von Luise Unger
Gemälde von Loic Le Groumellec

Galerie Koch
Werke von Otto Piene und Herbert Zangs
Keramik von Picasso

Galerie Konzett
Collage von Franz West
Ölkreidezeichnungen von Otto Muehl

Galerie Ludorff
Gemälde von Karin Kneffel
Lyonel Feininger, Aquarell, 60.000 Euro
Jawlensky-Zeichnung, 50.000 Euro
Kathe Kollwitz „Pietá“ (Mutter mit totem Sohn), Bronze, reserviert für ein Museum, 150.000 Euro

Galerie Luzán
Zwei Gemälde von Georg Karl Pfahler

Galerie Peter Kilchmann
Arbeiten von Francis Alÿs zwischen 50.000 und 200.000 Euro an Museen und Privatsammlungen

Galerie Ron Mandos
Hans Op de Beeck „The Cliffs”, starkes Interesse eines wichtigen, privaten Museums

Galerie Michael Werner
Jörg Immendorff „Deutsche Künstler Vostell“, Kunstharz auf Leinwand, 1975

Galerie Nagel Draxler
Zeichnungen von Alex Wissel
Arbeiten von Jonas Fahrenberger aus der Förderkoje

Galerie Schenk
Zwei Gemälde von Maria Zerres

Galerie Schlichtenmaier
Georg Karl Pfahler, „Formativ“, Öl auf L., 38.000 Euro

Galerie Thomas Fuchs
Zwei Gemälde von Rainer Fetting, 86.000 Euro und 80.000 Euro
Zwei Skulpturen von Rainer Fetting, 60.000 Euro und 40.000 Euro
Sieben Arbeiten von Maria Ardeleanu, zwischen 9.100 Euro und 23.700 Euro

Galerie Utermann
Marc Chagall, Gouache, 1962, sechsstelliger Preis
Emil Nolde „Marschlandschaft“, 1920/25
Horst Antes „Haus Schiefer“, 1991

Josey
Drei Werke von Elke Denda

Kadel Willborn
New Positions ausverkauft

Knust Kunz Gallery Editions
Skulptur von Thomas Kiesewetter

König Galerie
Mehrere Werke von Andreas Schmitten, Clédia Fourniau, Robert Janitz, Tue Greenfort, Alexander Wertheim

Kraupa-Tuskany Zeidler
Große Arbeit des Künstlerkollektivs Slavs and Tatars an die Sammlung zeitgenössische Kunst des Bundes

Kunsthandel Hagemeier
Farblithographie von Joan Miró

Levy Galerie
Ölbild von Man Ray

Pearl Lam Galleries
„Da celebrant“ von Samson Akinnire
Skulptur „Masked Emotions“ von Almi Adewale

Robert Grunenberg
Werke von Brandon Lipchik, 40.000 Euro
Sieben Scherenschnitte von Sonja Yakovleva, ab 1.500 Euro
Drei Zeichnungen von Rainer Fetting, 10.000 bis 15.000 Euro

Rodolphe Janssen
Eine große Arbeit von Louisa Gagliardi
Mehrere Werke Cornelia Baltes und New Positions

Roslyn Oxley9 Galley
Mehrere Arbeiten von Dale Frank, Bill Henson, Daniel Boyd und Kaylene Whiskey

Ruttkoswki;68
Gemälde von Conny Maier, Éva Beresin
Skulptur von Prosper Legault

Samuelis Baumgarte Galerie
Amanda Chiarucci, Origami-Arbeit, 28.500 Euro

Schönewald
Unter anderem Werke von Katharina Fritsch, Wilhelm Mundt, Karin Kneffel

Setareh
Gregor Gleiwitz, monumentales Leinwandgemälde, 52.000 Euro
Janice Grey, Fotografie, 20.000 Euro
Sassan Behnam-Bakhtar, Gemälde, 30.000 Euro
Hede Bühl „Kopf“, 40.000 Euro
Großformatige Arbeit von Miron Schmückle, der ab 1. Dezember eine Einzelausstellung im Frankfurter Städel hat, 28.000 Euro

Sprüth Magers
Walter Dahn „Die Tiroler sind lustig“, 1987, 130.000 Euro
Astrid Klein „CUT XI“, 95.000 Euro
Nora Turato “who’s a good boy??”, 2023, 40.000 Euro
Mehrere Werke von Robert Elfgen, zwischen 7.500 und 30.000 Euro
Thomas Ruff „untitled#11“, 30.000 Euro

Thaddaeus Ropac
Werke von Mark Brandenburg im fünfstelligen Bereich
Skulptur von Tony Cragg, 325.000 Euro
Imi Knoebl, Acryl auf Aluminium, 220.000 Euro

Thole Rotermund Kunsthandel
Franz Marc „Zwei rote Jünglingsakte auf Schwarz“, 1912
Emil Nolde „Mädchenkopf“, um 1925-1930

Van Horn
Arbeiten von Jan Albers, Anys Reimann, Elisabeth Vary, Ulrike Schultz
Außerdem viele Reservierungen

Zahorian & Van Espen
Steinskulptur von Zhanna Kadyrowa
Skulptur von Stefan Papco
Großes Gemälde Juraj Kollár

Zander Galerie
Unter anderem zwei Werke von Edward Ruscha

ag