Die Verwaltung hat mit Blick auf die dringend notwendige Sanierung des Opernhauses und den geplanten Neubau des Schauspielhauses diverse Standorte für die Interimslösung geprüft. Nach Vorlage einer ersten Standortuntersuchung wurde die Verwaltung vom Kulturausschuss beauftragt, die Standorte Staatenhaus, Eifelwall und Uni-Wiesen näher zu untersuchen. Der Standort Uni-Wiesen schied aus, da er für diese Zwecke nicht genehmigungsfähig war. Also konzentrierte sich die Untersuchung auf die Standor-te Staatenhaus und Eifelwall. Während im Staatenhaus im großen Umfang Umbaumaßnahmen erforderlich sind, sah der Standort Eifelwall fliegende Bauten als Interimspielstätte vor.

Von den untersuchten Standorten ist das Staatenhaus der günstigere, verursacht aber nach den bisherigen Untersuchungsergebnissen tatsächlich Kosten in Höhe von etwa 36 Millionen Euro. Für die fliegenden Bauten auf dem Eifelwall werden nach den bisherigen Ergebnissen Kosten in Höhe von 56 Millionen Euro erwartet. Damit steigen die Kosten deutlich über die in früheren Fachgutachten ermittelten Werte.

Die nun vorliegenden Zahlen weisen im Ergebnis eine Größenordnung aus, die auch aus Sicht der Kulturverwaltung für eine Interimszeit von nur drei Jahren nicht gerechtfertigt erscheint. Daher hat die Verwaltung der Politik bisher auch noch keine entsprechende Beschlussvorlage vorgelegt. Eine Umsetzung der Pläne für das Staatenhaus scheint nur realistisch, wenn ein Nachnutzer oder ein Investor gefunden wird, der in die Finanzierung einsteigt.

Ansonsten wird mit der Politik über andere Alternativen zu diskutieren sein. Den Vorwurf der stümperhaften Arbeit weist das Kulturdezernat, auch im Namen der Bühnen und der anderen betroffenen Dezernate und Dienststellen, entschieden zurück.

Oberbürgermeister Fritz Schramma betont, dass ihm bislang weder die Untersuchungsergebnisse vorliegen, geschweige denn eine entsprechende Vorlage zur Schlusszeichnung. „Der Versuch von Herrn Börschel, hier mit ungelegten Eiern Politik zu machen, ist hochgradig unseriös. Eine Interimslösung in der genannten Kostenhöhe wäre für mich nicht akzeptabel und würde von mir auch niemals dem Rat vorgelegt. Hier müssen andere Lösungen wie etwa eine günstigere mobile Spielstätte oder ein Spielbetrieb an wechselnden Orten überprüft werden.“

[nh; Quelle: Stadt Köln]