Washington/Berlin | Die in Deutschland stationierten Atombomben der USA sollen modernisiert werden. US-Präsident Barack Obama habe kurz vor Ende seiner Amtszeit die letzte Entwicklungsphase für eine neue Version nuklearer Bomben gebilligt, berichtet der „Spiegel“. Die Waffe vom Typ B61-12 soll demnach ab dem Jahre 2020 in die Serienfertigung gehen und danach auch auf dem Luftwaffenstützpunkt Büchel in der Eifel stationiert werden.

Die Bomben werden im Kriegsfall von Kampfflugzeugen abgeworfen. Dafür sind auch die „Tornado“-Jets des Luftwaffen-Geschwaders vorgesehen, das in Büchel beheimatet ist. Die US-Streitkräfte wollen zudem ihre strategischen Atomwaffen modernisieren.

Sie haben die Industrie aufgefordert, bis 2017 Vorschläge für eine neue Generation atomarer Langstreckenraketen und einen neuen Marschflugkörper großer Reichweite vorzulegen, schreibt der „Spiegel“ weiter. Vor allem Polen und Balten drängen in der Nato seit Jahren darauf, die nukleare Abschreckung im Bündnis wieder zu stärken. Beim Warschauer Nato-Gipfel im Juli erzielten sie einen Teilerfolg.

Die Allianz warf Moskau eine „unverantwortliche aggressive Nuklearrhetorik“ vor und betonte, dass sie ihre Strategie „im Lichte der Entwicklungen des sicherheitspolitischen Umfelds“ weiter anpassen werde. Obama hatte zu Beginn seiner ersten Amtszeit 2009 die atomare Abrüstung zum Regierungsziel erklärt.

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Foto: Ein Tornado der Bundeswehr der im Kriegsfall die Atombomben abwerfen würde