Das vergangene Jahr schloss die Rheinenergie mit einem Umsatz von rund vier Milliarden Euro ab. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung von einer Millionen Euro. Dabei fiel der Gewinn jedoch mit 220 Millionen Euro geringer aus als im Vorjahr (2007: 245 Millionen Euro). Der Grund dafür liegt in den gesunkenen Ertragssteuern. Ausschlaggebend für den gestiegenen Gewinn seien höhere umgeschlagene Mengen im Handelsgeschäft sowie der deutliche Anstieg der Energiepreise.

Der Stromabsatz der Rheinenergie machte im Jahr 2008 den größten Anteil aus. Mit insgesamt 41,5 Milliarden Kilowattstunden liegt er rund 22 Prozent über dem Wert von 2007 (33,8 Milliarden Kilowattstunden). Auch beim Erdgas kann die Rheinenergie einen leichten Zuwachs von 1,1 Prozent verzeichnen. Aufgrund des kalten Winters stieg der Wert auf 8,7 Milliarden Kilowattstunden. Witterungsbedingt stieg auch der Wärmeabsatz um 5,3 Prozent an. Ausschlaggebend waren hier auch die Einrichtungen von neuen Nahwärme-Anschlüssen.

Rheinenergie erwartet Umsatzrückgang von fünf Prozent
„Auch an uns wird die Krise nicht spurlos vorüber gehen“, sagt Dieter Steinkamp, Vorstandsvorsitzender der Rheinenergie AG. Am ersten April übernahm er den Posten von seinem Vorgänger Rolf Martin Schmitz. Für das Jahr 2009 rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzrückgang von gut 2,5 Milliarden Euro. Schuld daran ist jedoch nicht nur die Krise. Der wird ein Rückgang von gut fünf Prozent zugeschrieben. Seit Januar 2009 ist jedoch außerdem die Rheinenergie Trading GmbH tätig. In dieser wurden die Energiebeschaffungen zusammen mit den Beteiligungen in der Region gebündelt. Der 2008 gegründeten GmbH wurden nun sämtliche Energiebeschaffungs- und –handelsaktivitäten übertragen. Diese Umstrukturierung führt zu einer Umsatzreduzierung. Trotzdem erwartet die Rheinenergie AG einen Gewinn von über 200 Millionen Euro.

Dank des kalten Winters verlief das erste Wärmequartal im Jahre 2009 für die Rheinenergie gut. Während der Wärmeabsatz besser als erwartet verlief, ist der Stromabsatz im ersten Quartal leicht rückläufig verlaufen. Der Umsatz insgesamt verlief im ersten Quartal schlechter als geplant. Auch im Vergleich zum Vorjahr musste die Rheinenergie eine Reduzierung des Umsatzes von rund acht Prozent hinnehmen. Obwohl die Rheinenergie mit einem Umsatzrückgang im Jahr 2009 rechnet, will sie ihr Sponsoring nicht zurückschrauben. „Viele Vereine und Organisationen verlieren derzeit ihre Sponsoren. Wir bekommen derzeit immer mehr Anragen herein“, erzählt Dieter Steinkamp.

Investitionen in erneuerbare Energien
Ziel der Rheinenergie AG ist es langfristig, den Anteil der erneuerbare Energien in Eigenproduktion auf 20 Prozent anzuheben. Derzeit wird nur ein „verschwinden geringer Teil“, so Vorstandsvorsitzender Steinkamp, der Energie auf erneuerbare Energiebasis produziert. Dazu plant die Rheinenergie sich im größeren Rahmen an Onshore-Windkraftanlagen zu beteiligen. Außerdem wird derzeit überlegt, sich an dem solarthermischen Kraftwerk "AndaSol" in Spanien zu beteiligen. Die Verträge dafür sind jedoch noch nicht unterzeichnet. Daneben hat die Rheinenergie ihre Planungen bezüglich des Standortes Niehl nun geändert. Statt dort ein Steinkohlekraftwerk zu entwickeln, soll nun auf Erdgas umgestellt werden. Das Genehmigungsverfahren für dieses Kraftwerk läuft bereits. Derzeit ist die Rheinenergie nun auf der Suche nach möglichen Kooperationspartnern. Möglich sei beispielsweise eine Kooperation mit der MVV Energie in Mannheim. 2007 kaufte Rheinenergie Anteile der Gesellschaft.

Neues Festpreis-Angebot für Privatkunden
Zum 1. Juli senkt die Rheinenergie ihre Preise für die Wärmeversorgung. Dann sollen sie wieder auf dem Niveau von 2005 liegen. Dagegen wurden die Strompreise zum ersten April 2009 für Privat- und Gewerbekunde um rund zehn Prozent angehoben. Im Rahmen dieser Preissteigerung bot sie Kunden ein Festpreisprodukt an: Wer sich bis zum Jahr 2011 an die Rheinenergie band, dem drohten dafür in dieser Zeit keine weiteren Veränderungen des Strompreises. Ab Juli soll Kunden nun ein zweites Festpreisprodukt angeboten werden, das „günstiger ist als alle anderen Produkte“, schwärmt Steinkamp. Denn im Jahr 2008 musste die Rheinenergie aufgrund des Wettbewerbs leichte Verluste im Bereich der Privatkunden registrieren. Dagegen konnte die AG, obwohl sie auch einige Großkunden im vergangenen Jahr verlor, insgesamt einen Mengenzuwachs an Großkunden verzeichnen.

Eine weitere Neuerung ist die digitale Zähltechnik. Die befindet sich derzeit noch in der Pilotphase. Die Rheinenergie entwickelt hier derzeit ein technisches System, mit dem sich zugleich die Verbrauchsdaten von Strom, Gas, Wasser und Wärme erfassen, verarbeiten und übertragen lassen sollen. So sollen Kunden von Zuhause aus ihren Verbrauch kontrollieren können.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung