Köln Wer eine Ausstellung des Künstlers Arne Quinze besucht, fühlt sich wie bei einem Rundgang durch dessen Garten. Mit farbenprächtig blühenden Schneekirschen, Duftnesseln und Buntkleeformationen breitet der Belgier die ganze Pracht der Wildblumen vor dem Betrachter aus und lotet mit seinen Arbeiten die klassische Landschaftsmalerei neu aus. Dabei lässt er die Farben und Formen seiner floralen Protagonisten dezent diffundieren und erzeugt damit Strukturen von höchster Komplexität und Dramatik.
Seine Anregungen bekommt er in seinem eigenen Garten in Sint-Martens-Latem bei Gent, der sich wild gewachsen mit seinem Atelier vereint. Es ist der Rückzugsort des Künstlers, dessen gigantische Skulpturen sich weltweit an prominenten Plätzen wie vor dem Flämischen Parlament in Brüssel, der Porte de Versailles in Paris und auf der Statue of Liberty in New York finden. Zu den nächsten Projekten gehört die Platzierung seiner Kunst zwischen den Pyramiden in Ägypten. Weitere Schauplätze waren bislang Dubai, Riad und Sao Paolo.
Arne Quinze platziert seine gigantischen Skulpturen weltweit
Noch bis zum 28. Oktober zeigt die Kölner Galerie Martina Kaiser die Welt der Wildblumen in der Ausstellung “Arcadia – Untamed Realms”. Es ist nach “My Secret Garden” die zweite Schau in der Galerie, die den Künstler exklusiv in Deutschland vertritt.
Zu sehen sind dort Ölgemälde auf Leinwand, Papierarbeiten sowie Skulpturen. Diese überschreiten die Grenze zur Abstraktion und lassen Lupinen zu ringartigen Türmen hochwachsen, die trotz ihrer gravitätischen Anmutung im Raum zu schweben scheinen. Als Essenz und Konzentrat gleichermaßen fungieren seine Papierstudien, die einzeln von einer fast akademischen Strenge zeugen, zu Installation komponiert, dann jedoch den ganzen Naturzyklus – vom Werden bis zum verblüht sein – opulent abbilden.
Galerie Martina Kaiser, Bismarckstraße 50, Köln. Öffnungszeiten: Die-Fr 13-18, Sa 12-16 Uhr.
