Köln | aktualisiert | Nach einem Brand im Chempark Leverkusen hat die Kölner Feuerwehr für die nördlichen Stadtteile gegen 22 Uhr eine Bevölkerungswarnung herausgegeben. Türen und Fenster sollen geschlossen bleiben. Diese Warnung bleibt auch nach 1:38 Uhr aufrecht, obwohl die Feuerwehr seit nunmehr anderthalb Stunden meldet, dass alle Messungen unter der Nachweisgrenze liegen. Um 3:44 Uhr teilte die Stadt Köln schriftlich mit, dass die Bevölkerungswarnung aufgehoben wurde.

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Video von der Rauchentwicklung im Chempark >
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13:05 Uhr > Um 12:20 Uhr veröffentlichte die Stadt Köln eine Liste der Stoffe die bei dem Brand im Leverkusener Chempark in Brand gerieten: Lösungsmittel in Form von Isobutanol, Reinigungsmittel als Isopropanol und Siloxane. Alle Erkundungen der Kölner Berufsfeuerwehr, wie diese im Einzelnen ausgesehen haben teilt die Stadt nicht mit, haben „keine Auffälligkeiten“ ergeben. Zudem teilt die Stadt mit, dass es einen sandartigen Niederschlag gegeben habe. Dieser werde vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) untersucht. Dazu schreibt die Stadt: „Die endgültigen labortechnisch ermittelten  Analyseergebnisse des sandartigen Niederschlages werden am Montag erwartet.“
Die Kölner Feuerwehr rät allerdings Bürgern die Rußstaub feststellen, sich mit dem Gesundheitsamt und dem Umwelt- und Verbraucherschutzamt der Stadt Köln in Verbindung zu setzen, teilt Stadtsprecher Gregor Timmer in einer schriftlichen Presseerklärung mit. Wer heute allerdings das Servicetelefon der Stadt Köln anruft, also die Rufnummer „115“, der erfährt, dass er außerhalb der Servicezeiten der Stadt Köln anrufe. Eine unahbhängige Telefonnummer gibt die Stadt Köln für besorgte Bürger nicht an. Nach der Abstimmung mit den städtischen Ämtern, solle man sich allerdings mit dem zentralen Bürgertelefon des Chemparks, also des Verursachers, 0214-3099333 in Verbindung setzen.

9:44 Uhr > Die Feuerwehr der Stadt Köln teilte um 3:44 Uhr mit, dass die Bevölkerungswarnung aufgehoben wurde. Die Kölner Feuerwehr teilte zudem mit, dass Messungen zu folgenden Stoffen durchgeführt wurden: Kohlenmonoxyd, Blausäure, Ammoniak, Salzsäure und nitrose Gase. Bei diesen Stoffen habe man keine Feststellungen gemacht. Die Werte, die Zahl der Messstellen veröffentlichte die Stadt Köln nicht.

Um 4:35 Uhr teilte der Chempark schriftlich mit: „Die in den betroffenen Betrieb verwendeten Stoffe sind toxikologisch unbedenklich. Die Messungen des Chempark-Luftmesswagens, der Berufsfeuerwehren Leverkusen und Köln sowie des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) zeigen keine Auffälligkeiten. Der in den angrenzenden Stadtteilen wahrzunehmende Geruch rührt von dem Brand. Die niedergegangenen Rußflocken werden zurzeit untersucht. Das Feuer war am Samstagabend aus bislang unbekannter Ursache in einem Gebäude des Unternehmens Momentive Performance Materials ausgebrochen. Momentive Performance Materials ist ein global tätiges Spezialchemieunternehmen, das Silikone und keramische Werkstoffe herstellt.“ Die Schifffahrt auf dem Rhein wurde wieder freigegeben, die Bevölkerunswarnung, so der Chemapark um 3:36 Uhr aufgehoben.

1:38 Uhr > Ein Pressesprecher des Chemparkes erklärte gegenüber report-K, dass alle Stoffe die bislang gemessen wurden toxikolgisch unbedenklich sind. Die Geruchsbelästigung stamme von dem Ruß, der bei dem Brand freigesetzt werde. Klar sei, dass der Brand in einem Lagergebäude stattgefunden habe. Was dort gelagert war, also was eventuell gebrannt hat und durch welche Ursache der Brand ausgelöst wurde, sei zudem noch unbekannt.

Es habe keine Verletzten gegeben. Aktuell seien die Werkfeuerwehr und die Berufsfeuerwehr in Leverkusen im Einsatz. Für Bürger habe das Werk so der Sprecher eine Hotline eingerichtet: 0214-3099333.

Die Kölner Feuerwehr erhielt gegen 22 Uhr eine sogenannte D3-Meldung aus dem Chempark, ist aber an der Brandbekämpfung nicht beteiligt. Die Stadt Köln informierte danach per E-Mail die Medien und löste in bestimmten Stadtteilen eine Bevölkerungswarnung und Sirenenalarm aus.
Die Kölner Feuerwehr misst nach eigenen Angaben auf die Stoffe Kohlenmonoxyd, Blausäure und nitrose Gase. Man habe an 14 Messpunkten in den Stadtteilen Langel, Merkenich und Rheinkassel gemessen. Dort wurde die Bevölkerung aufgefordert Türen und Fenster zu schließen. Ob dies immer noch gilt, ließ die letzte E-Mail der Stadt Köln an die Medien um 0:07 Uhr offen. 

Autor: Andi Goral
Foto: Rauchwolken ziehen aus Leverkusen über den Rhein in Richtung Köln