Biarritz | Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich zufrieden mit dem Ablauf des G7-Gipfels im französischen Biarritz gezeigt. Der dreitägige Gipfel sei mit vielerlei Andockformaten „wirklich gut genutzt“ worden, sagte Merkel am Montagmittag kurz vor dem Abschluss des Treffens. Auch die Möglichkeiten für bilaterale Gespräche habe es ausreichend gegeben, sodass sie „sehr zufrieden“ sei.

„Europa ist hier sehr einheitlich aufgetreten mit seinen Vertretern, sowohl Donald Tusk als auch eben die französische, italienische und deutsche Delegation inklusive der Kooperation mit Boris Johnson als britischer Premierminister“, fügte Merkel hinzu. Demnächst stünden allerdings gerade beim Thema Brexit arbeitsreiche Wochen bevor. Zu einem möglichen Besuch von US-Präsident Donald Trump in Berlin sagte die Kanzlerin, dass es zwar keinen konkreten Termin gebe, Trump seine Absicht ihr gegenüber aber bekräftigt habe.

Unionsfraktionsvize Wadephul mahnt Reformen der G7 an

Unionsfraktionsvize Johann Wadephul hat eine Reform der G7 gefordert. „Ohne Reformen macht die G7 keinen Sinn“, sagte Wadephul am Montag. Das habe das Treffen im französischen Biarritz gezeigt.

„Die G7 muss angesichts der Herausforderungen gegen die regelbasierte internationale Ordnung durch Länder wie China und Russland wieder viel stärker deutlich machen, wofür sie als Wertegemeinschaft steht, was sie erreichen will und wie sie sich gegen diese Herausforderungen erfolgreich behaupten will.“ Es sei deshalb unverzichtbar, dass sich die G7-Teilnehmer auf ein gemeinsames Vorgehen mit US-Präsident Donald Trump verständigten, der diese Ordnung durch sein Handeln infrage stelle. Wenn Trump nicht zu mehr Gemeinsamkeit bereit sei, müssten Europäer, Japaner und Kanadier die bereits enge Zusammenarbeit mit Wertepartnern aus Lateinamerika, Asien und Ozeanien zu einer „durchsetzungsfähigen Interessensgemeinschaft“ weiterentwickeln.

Autor: dts