Berlin/Dormtnund | Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel hat das Votum des Bundesrats für eine gesetzliche Frauenquote in Aufsichtsräten großer Firmen begrüßt. Mit Blick auf die Länder mit CDU-Regierungsbeteiligung, die ebenfalls für die Quote gestimmt hatten, sagte er am Freitag in Dortmund: „Es zeigt, dass es auch CDU-Kollegen gibt, die es als Skandal empfinden, dass Frauen immer noch kaum in Führungspositionen sind.“ Zugleich warf Gabriel Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor, mit ihrer Ablehnung einer gesetzlichen Quote die Wirklichkeit zu ignorieren.

Männer verlassen nicht freiwillig hoch dotierte Posten

Männer würden nicht freiwillig ihre hoch dotierten Posten verlassen, sagte der SPD-Chef. Daher sei eine Quote dringend nötig. Zudem ließen sich seiner Einschätzung nach durch mehr Frauen in Führungspositionen auch andere gesellschaftliche Probleme leichter lösen. So hätten Frauen offenere Ohren für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie für eine Gleichbehandlung bei den Gehältern. Dass Frauen für die gleiche Arbeit immer noch durchschnittlich 23 Prozent weniger Gehalt bekämen als Männer, sei ein noch größerer Skandal als die Tatsache, dass es nur wenige Frauen an der Spitze gebe, sagte Gabriel.

Autor: Tonia Haag/dapd | Grafik: Knipsermann/ pixelio.de