Polizeioberkommissar Martin Pfeiffer von der Kölner Polizei zeigte den interessierten Kölner Automobilisten beeindruckende Bremswegsimulationen und Berechnungen: "Einige der Fahrer reagierten sehr nachdenklich". Gerade Stress und überhöhte Geschwindigkeit sind ein Unfallrisiko. Lieber auf dem Weg zur Arbeit ein zwei Minuten mehr einplanen, rät Experte Pfeiffer.

Holger Parsch ist mit seiner Werkstatt an der Venloer Straße in Bilderstöckchen zum zweiten Mal dabei und freute sich, dass in diesem Jahr mehr Fahrzeugführer den Service abgefragt haben. Rund 15-20 Fahrzeuge fanden Weg in die Werkstatthalle zwischen 11 und 14 Uhr. Bei vielen Fahrzeugen stellten die Mechaniker von Holger Parsch einen gefährlichen Mängel fest. Die Bremsflüssigkeit sei nicht in Ordnung gewesen, dass habe die Analyse ergeben. Die sollte nämlich alle zwei Jahre ausgetauscht werden. Gerade wenn man etwa im Winter in den Bergen unterwegs ist und viel bremsen muss, kann dies dazu führen, dass die Flüssigkeit zu kochen anfängt und die Bremswirkung nachlässt. Beim Lichtcheck viel auf, dass häufig die Bremslichter defekt waren und die Lichter mussten eingestellt werden, in der dunklen Jahreszeit besonders wichtig. Auffällig so Holger Parsch, sei auch gewesen, dass bei vielen Fahrzeugen die Frontscheiben verkratzt oder durch Steinschlag beschädigt gewesen seien. Für alle die, die jetzt noch ihre Winterreifen vor dem ersten Schnee überprüfen wollen hat das Werkstattteam noch einen Tipp. Bei Winterreifen muss die Profiltiefe mindestens 3,65 mm betragen, bei Sommerreifen 1,6 mm. Und wer ohne Winterreifen fährt, riskiert seinen Versicherungsschutz.

Der Verkehrssicherheitsberater der Kölner Polizei, Polizeioberkommissar Pfeiffer informierte die Autofahrer während ihr Fahrzeug durchgecheckt wurde über Sicherheitsthemen. Den Beamten freute, dass heute viele Familien den Weg in die Werkstatt gefunden hätten und sich unter anderem über die Kindersicherung informierten. Wichtig sei, dass die Kindersitze nicht ewig vererbt werden könnten, sondern manchmal auch ein neuer Sitz nicht nur gut für den Sitzkomfort, sondern auch für die Sicherheit sei. Pfeiffer hatte auf seinem Computer aber auch Programme dabei, die etwa die Länge des Bremsweges zeigten. Wenn man etwa in einer Tempo-30-Zone mit nur 17 km/h, also innerhalb der bezahlbaren Grenze, zu schnell sei, verlängert sich der Bremsweg so, dass man bei einem Unfall oft gar nicht dazu komme die Geschwindigkeit zu verringern, sondern bei einem angenommen Bremsweg von 13 Metern (der bei korrekt gefahrenen 30 km/h ausreicht) einen Fußgänger immer noch mit 47 km/h treffen und ernsthaft verletzen würde.

Bei insgesamt vier Werkstätten konnten die Bürger heute beim Car-Check-Day vorbeischauen. Werkstatt und Polizei in Ehrenfeld zogen eine positive Bilanz.

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