Am Wahlabend trötete um 17.55 Uhr Kölns Stadtdirektor Guido Kahlen in die Mikrophone und Diktiergeräte der Presse, so die Kölner CDU: „Was die Auszählung der Kölner Stimmbezirke betrifft, so gilt heute Abend – Qualität geht vor Schnelligkeit!“ Die Kölner CDU moniert nun, dass das Kölner Ergebnis erst als Letztes in die Computer eingegeben wurde. Mal gingen Wahlvorstände im Streit einfach nach Hause, so die Kölner CDU, anderswo wurde vergessen, die Zweitstimmen zu zählen. Superhochnotpeinlich für das Kölner Image, befindet die CDU. „Diese Blamage muss Konsequenzen haben“, fordert Kölns CDU-Vorsitzender Jürgen Hollstein. „Ehrenamtliche Wahlhelfer und Wahlvorstände müssen im Vorfeld besser geschult werden. Wir fordern vor allem, die Wahlvorstände mit  Angehörigen der Stadtverwaltung zu bestücken, um künftig derartige Pannen zu verhindern!“ 

„Schon wieder hat Guido Kahlen als Wahlleiter kläglich versagt. Es ist allerhöchste Zeit, dass der Oberbürgermeister dieses latente Problem löst und Guido Kahlen von diesem Job, der ihn sichtlich überfordert, erlöst!“, so CDU-Geschäftsführer Volker Meertz. „Mit dieser Meinung stehen wir in der Parteienlandschaft nicht allein da.“

Das Ordnungsamt, so moniert die CDU, ebenfalls im Dezernat Kahlen beheimatet, hatte nach der Kommunal- und Bundestagswahl nicht abgehängte Plakate der Parteien im Rahmen der Ersatzvornahme entfernt. Pro Plakat wurden von den Parteien 25,- Euro kassiert. Alle Parteien haben bislang gezahlt. Nur "Pro Köln soll" bislang keinen Cent überwiesen haben. „Wenn das zutrifft, gibt‘s Ärger!“, verspricht Volker Meertz. Die hätten beim Verwaltungsgericht Köln dagegen jedoch Einspruch erhoben. Dazu erklärte eine Spercherin der Stadt Köln jedoch: "Die Entscheidung ist noch beim Verwaltungsgericht Köln anhängig, d.h. sie ist noch nicht rechtskräftig." Daher hätte "Pro Köln" das Geld bislang noch nicht bezahlen müssen. Laut dem Verwaltungsgericht Köln laufen derzeit zwei Verfahren zu den Wahlplakaten. Darunter ein Eilverfahren, bei dem in der kommenden Woche mit einem Ergebnis gerechnet werden könne.

[ag]