„Jeht et üch jot“, fragte Jürgen Beckers alias „Ne Hausmann“ gestern Nachmittag im Kölner Pullman Hotel. Die Antwort war ohrenbetäubend. Rund 900 kostümierte Damen schrien ihre Freude heraus, sodass Beckers erst einmal um Fassung ringen musste. „Dat es jot. M’r ävver nit“, beklagte er sich und erntete prompt Mitleid. Jürgen Beckers kam gut an, gestern auf der Damensitzung der Karnevalsgesellschaft „Mer blieve zesamme“, die dieses Jahr 75. Geburtstag und somit ein Jubiläum feiert. Natürlich gratulierte das Kölner Dreigestirn 2012, das samt der Tanzgruppe „Pänz us dem ahle Kölle“ zum Beginn der Sitzung auf der Bühne stand. Ihr Weg war schließlich nicht weit, ist das Hotel Pullman doch für die Session die Hofburg des Trifoliums. Umso glücklicher und ausgelassener wirkte seine „Tollität“ Marcus II. auf der Bühne, der das Mikrofon jedoch schnell wieder an Jungfrau Olivia weiterreichte, schließlich war es ihre Aufgabe, die „jecken Wiever“ bestens zu unterhalten. Mindestens genauso gut wie das Dreigestirn kam die Tanzgruppe an, in der von fünf bis 22 Jahren jeder Karnevalsjeck mittanzen kann, wie Leiterin Birgit Kohnen betonte. Und so tanzte bei Live-Gesang der Mädchen auch der kleinste Karnevalsnachwuchs auf der Bühne des Pullmans und begeisterte bis in die letzte Reihe.


Die "Pänz us dem ahle Kölle" brachten Schwung in den Abend

Die Nachfrage überstieg das Angebot
„Wir hatten mehr Anfragen als Karten“, sagte der Geschäftsführer der Karnevalsgesellschaft, Andreas Kruppa, sichtlich stolz. „Wir mussten sogar noch Tische dazu stellen. Es ist ja unser Jubiläums-Jahr, deswegen sind wir froh, dass unsere Sitzung einen so tollen Anklang findet.“ Und nicht nur aus Köln kamen die Damen, um einen schönen, karnevalistischen Nachmittag zu erleben. „Wir kommen aus dem Bergischen Land“, erklärte Renate Wildemeyer-Koll, die mit ihren fünf Freundinnen extra den Weg nach Köln angetreten ist. „Wir sind bestimmt schon zum zehnten Mal dabei, ich habe aufgehört zu zählen“, so Wildemeyer-Koll. Die Sitzung sei jedoch immer wieder schön und sie kämen die nächsten Jahre bestimmt wieder. Zwischen den verschieden kostümierten Damen fand sich am gestrigen Nachmittag auch ein ganzer Tisch voller Froschköniginnen. 23 grün angezogene und angemalte Damen vergnügten sich bei Bier, Wein und Sekt vorzüglich. „Wir kommen zur Hälfte aus Köln und Koblenz“, erklärte Christine, die selbst aus Köln kommt. Auch sie seien schon des Öfteren auf der „Mer blieve zesamme“-Sitzung gewesen. „Jedes Jahr haben wir ein anderes Kostüm. Und jedes Jahr bestimmen die Koblenzer das Motto. Wieso wir dieses Mal Froschköniginnen sind? Ich weiß es nicht. Die Hauptsache ist, wir haben Spaß“, sagte sie lachend.


Prinz Marcus II. war ein beliebtes Fotomotiv für die Damen

Volles musikalisches Programm
Spaß hatten die Damen im bis zum hinteren Ende vollen Saal des Pullman sicherlich, traten doch bis zum Ende am frühen Abend noch folgende Künstler auf: „Et Fussich Julche“ Marita Köllner, Guido Cantz, Wicky Junggeburth, Willibert Pauels, Brings, Marc Metzger, Paveier und die Räuber.

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