Das Highlight kommt erfahrungsgemäß zum Schluss. Doch auf der Damensitzung des Reiter-Korps „Jan von Werth“ wurde den Damen bereits zu Beginn das Beste geboten, was der Kölner Karneval zu bieten hat. Mit der Kinder & Jugendtanzgruppe marschierte auch das Kölner Dreigestirn der Session 2012 auf die Bühne der „guten Stube“ Kölns, dem Gürzenich. Unter tosendem Applaus gewannen Prinz Marcus II., Bauer Thorsten und Jungrau Olivia die Herzen der rund 1.300 „jecken Wiever“. „Ihr habt doch bestimmt auch so nette Gentlemen bei euch zu Hause, wie ich an meiner Seite, oder?“, fragte Jungfrau Olivia in den Saal rein und erntete hämisches Gelächter – ein kleiner Seitenhieb auf die zuhause gebliebenen oder arbeitenden Männer. Prinz Marcus II. war sichtlich beeindruckt ob der so großen Anzahl von feierwilligen Damen, dass er mehrmals „er“ zu Jungfrau Olivia sagte. Die Damen verziehen es ihm gnädig.  Der Auftritt der Kinder & Jugendtanzgruppe im Anschluss brachte Glanz in so manche Damen-Augen. Unter der Leitung von Andreas Schulz und mit Maurice Reuß am Mikrofon legten die Kinder einen tollen Auftritt hin, der zu Recht mit lang anhaltendem Applaus gewürdigt wurde.


Jungfrau Olivia sucht in ihrer Handtasche – und findet ihren Silberspiegel

Alle Damen sind Prominenz
„Bis auf ein paar Plätze ist alles rappelvoll“, sagte der Pressesprecher des Reiter-Korps „Jan von Werth“ Heinz Keller mit sichtlich viel Stolz in der Stimme. Es sei gelungen, wieder ein tolles Programm auf die Beine zu stellen um den Damen einen schönen Bend bieten zu können. „De Mädcher he sin all Prominenz“, so Keller. „Sie wollen einfach nur feiern, und das können wir ihnen heute bieten.“ Besonders stolz sei er auf die immer größer werdenden Gruppen, die auch aus dem weiten Kölner Umland kommen würden. „Wir kommen nun schon seit sechs Jahren auf die Damensitzung und es ist immer wieder toll“, sagte Agnes Bönisch, die in Begleitung von vielen Freundinnen gekommen war. „Wir haben insgesamt zwei Busse voll bekommen und sind von Niederaussem hierhin gefahren.“ Neben den typisch bunten Kostümen aller Art, gab es auch Verkleidungen, die besonders aus der Menge stachen. „Wir sind Schneeflöckchen“, erklärte Angelika aus Hennef ihr Kostüm und das ihrer fünf Freundinnen. „Es hat schon einige Wochen Arbeit gekostet, aber das war es definitiv wert.“


Wenn schon auf den Kölner Straßen keiner fällt, dann kommen die Schneeflöckchen eben in den Gürzenich – und das sogar aus Hennef

Auch mit 100 ist noch nicht Schluss
Bereit zu Beginn der Sitzung hatte Präsident Jörg Mangen Außergewöhnliches zu berichten. Unter den Damen im Saal befänden sich auch zwei ältere Damen, 97 und 103 Jahre alt. „Wer sagt, dass man im hohen Alter nicht mehr ordentlich Karneval feiern kann?“, befand auch Heinz Keller. „Wahrscheinlich sind die gerade am abrocken.“ Bei dem restlichen Programm mit Martin Schopps, Rabaue, Guido Cantz, Bläck Fööss, „Blötschkopp“ Marc Metzger, Paveier, „Hausmann“ Jürgen Beckers, Blom & Blömcher und den Brings war dies wahrlich gut möglich. Zum Abschluss gab sich das diesjährige Paar Jan und Griet die Ehre, um die Damensitzung für „Jan von Werth“ standesgemäß zu beenden. 

[mc]