Köln | aktualisiert | Am 7. Juli 2014 beginnt die erste von insgesamt vier Phasen der Generalsanierung am Autotunnel Kalk. Bereits ab dem 20. Juni 2014 wird das Amt für Straßen und Verkehrstechnik der  Stadt Köln beginnen, den Verkehr im Tunnel stadtauswärts auf zwei Fahrstreifen einschränken. Ab dem 29. Juni erfolgt die Sperrung der Zufahrten zum Tunnel im Kreuz Köln-Ost stadteinwärts sowie der Zufahrt Buchheimer Ring.

Verkehrseinschränkungen im Überblick:

Am 16. Juni 2014 erfolgte laut Straßenverkehrsamt eine Sperrung der Rad- und Gehwege im Bereich Frankfurter Straße/Germaniastraße.

20. Juni 2014: Verkehrseinschränkungen im Tunnel auf zwei Fahrstreifen stadtauswärts.

29. Juni 2014: Sperrung der Zufahrten im Kreuz Köln-Ost stadteinwärts sowie Sperrung der Zufahrt Buchheimer Ring.

30.  Juni 2014: Verkehrseinschränkung auf zwei Fahrstreifen stadteinwärts, verteilt auf zwei Ebenen.

7. Juli 14: Beginn der Bauarbeiten „Phase 1“, Dauer: rund 5 Monate

Während der 24-monatigen Sanierungsphase soll es an 20 Monaten zu Einschränkungen im Verkehr kommen. In dieser Zeit wird der Tunnel in beide Richtungen zweispurig befahrbar sein. Dabei wechselt mit den Bauphasen auch jedes Mal die Verkehrsführung in den beiden übereinanderliegenden Tunnelröhren.

In der ersten Bauphase bis Anfang Dezember 2014 soll die obere Tunnelröhre bis auf eine stadteinwärts führende Fahrspur gesperrt werden. In der unteren Röhre sollen dann zwei Spuren stadtauswärts und eine weitere Spur – abgetrennt durch eine Betonleitwand – stadteinwärts.  

Das Amt für Straßen und Verkehrstechnik nimmt zusätzlich die folgenden Maßnahmen im Verkehr vor:

– Aus beiden Richtungen kommend soll die Fahrbahn vor dem Tunnel von drei auf zwei Fahrspuren reduziert werden; stadtauswärts ab dem Messekreisel, stadteinwärts ab dem Autobahnkreuz Köln-Ost. Die Zufahrt von der A3 aus dem Norden kommend in Richtung Zentrum wird gesperrt.

– Die Zufahrt auf der B55a in Richtung Stadtzentrum wird gesperrt, ebenso die Zufahrt von der A3 aus dem Süden kommend auf die B55a

– Auf der A4 in Richtung Köln-Zentrum soll eine Warntafel mit Blinklichtern und dem Verweis „Stau“ hinter den Anschlussstellen Untereschenbach, Moltzfeld und Bensberg auf die Baustelle hinweisen

– An der Anschlussstelle Köln-Dellbrück soll die Zufahrt in Richtung Autobahnkreuz Köln-Ost als Auffahrt abmarkiert werden

– Die Messe soll vor der Anschlussstelle Mülheim auf der A3 ausgewiesen, der Messeverkehr dort abgeleitet werden. Die Zufahrt auf die B55a stadtauswärts soll an der Anschlussstelle Buchforst gesperrt werden.

Harzendorf: Ablauf „nicht ohne Probleme“

Klaus Harzendorf , Amtsleiter des Amtes für Straßen und Verkehrstechnik der Stadt Köln, rechnet während der 20 Monate ab Baubeginn mit Verkehrsstaus verursacht durch die Bautätigkeit. „Es wird nicht ohne deutliche Probleme ablaufen“ so seine Prognose. In den Sommermonaten zu Beginn der Sanierung gebe es ferienbedingt weniger Verkehr,  im Verkehr zu den großen Messen im Herbst und auch zur Vorweihnachtszeit sieht Harzendorf  die größte Gefahr für lange Staus.
Bereits im jetzigen Normalbetrieb komme der Tunnel zu Stoßzeiten an seine Auslastunggrenze, bildeten sich Engpässe. Für den morgentlichen Berufsverkehr stadteinwärts geht Harzendorf von deutlich mehr Verkehr auf dem östlichen Zubringer im Kölner Süden aus. Im Norden kommend würden die Pendler wahrscheinlich dazu übergehen, früher von der Autobahn abzufahren um dann über die Mülheimer Brücke ins Zentrum zu gelangen. Für die Mülheimer Brücke sieht er eine zusätzliche Belastung durch den Schwerverkehr, der nun nach erneuten Sperrung der A1-Autobahnbrücke bei Leverkusen für Lkw-Verkehr ebenfalls auf diese innerstädtische Brücke ausweichen werde.

Zusätzliche Belastung der Mülheimer Brücke

Deshalb werde man die Mülheimer Brücke „verstärkt im Auge behalten“, so Gerd Neweling, Leiter des Amtes für Brücken und Stadtbahnbau. Der Schwerlastverkehr auf der Brücke werde zunehmen, auch durch die Sperrung der Autobahnbrücke bei Leverkusen. Die Mülheimer Brücke sei für Fahrzeuge über 30 Tonnen Gesamtgewicht gesperrt. Er geht von einer Zunahme von illegalen Schwerverkehren über die Brücke aus. Eine stärke Kontrolle als bisher werde dadurch notwendig. Gleichzeitige Reparaturarbeiten an der Mülheimer Brücke und im Kalker Tunnel wären „ein verkehrstechnischer GAU“, so Neweling. Die Brücke sei bereits vorgeschädigt, die Sanierung der Brücke aber so terminiert, dass Verkehrssperrungen dort erst nach Fertigstellung des Tunnels eingerichtet würden.

Für den abendlichen Pendlerverkehr stadtauswärts gebe es keine wirkliche Alternativ-Strecke, so Harzendorf. Es geht von einem starken Strom über die Westumgehung aus. Nachmittags werde es vermehrt zu Stausituationen kommen. Im Bereich der Frankfurter Straße werde eine „Vedrängungssituation“ entstehen.

Vollsanierung für 30 Millionen Euro

Der in den 70er Jahren fertiggestellte Tunnel soll für rund 30 Millionen Euro bis Februar 2016 saniert, mit lärmoptimiertem Asphalt Brandmeldeanlagen und Videoüberwachung ausgestattet werden. Ebenfalls sollen Beleuchtung und Belüftung auf den Stand aktueller Richtlinien gebracht werden.

Autor: Daniel Deininger | Foto: Stadt Köln
Foto: Die Sperrungen und Verkehrsänderungen im Überblick (Quelle: Stadt Köln)