Köln | Es ist kurz nach 22 Uhr, in Ehrenfeld feiern die Kölner Piraten im Herbrands. So ist das in Deutschland und Köln, wenn man noch nicht im Stadtrat sitzt. Daniel Schwerd, der Kölner Vorsitzende kommt mit anderen Piraten aus Düsseldorf und der Jubel ist groß. Die Lokation für die Wahlparty ist gut gewählt. Denn in Ehrenfeld haben die Piraten zumindest bei den Zweitstimmen fast die CDU überholt: Die Piraten haben 10,56 und die CDU 10,76 Prozent. In Stimmen ausgedrückt hat die CDU nur noch 36 Stimmen mehr. Im Stadtteil Kalk wurden die Piraten mit 12,5 Prozent sogar vor der CDU (11,6 Prozent) drittstärkste Kraft.

Schon mal probesitzen im Landtag

Die Kölner Piraten haben schon einmal im Landtag Probe gesessen, so Daniel Schwerd, der die erste Gefühlsregung mit „surreal“ umschrieb. „Wir sind euphorisch und es ist einfach nur fantastisch“, so Daniel Schwerd gegenüber report-k.de und erklärte „wir hätten das nicht gedacht, aber unsere Wähler sind mehr als nur Protestwähler und wünschen sich Politik 2.0 im Landtag.“ Die Kölner Piraten wollen jetzt im Landtag auch Schnittstelle sein für Kölner Themen dort wo es Überschneidungen zwischen Landes- und Kommunalpolitik gibt.

Die Piraten gehen jetzt erst einmal in die Opposition in Düsseldorf, wollen aber dort Akzente setzen. Etwa in der Medien- und Bildungspolitik oder wenn es um Identifikationsnummern bei Polizeibeamten geht. Der Rot-Grüne Schulkonsens und die Gemeinschaftsschule geht den Piraten auch noch nicht weit genug, die fordern Kinder nicht zu selektieren, sondern an den Schulen ein Lernen in individuellen Geschwindigkeiten zu ermöglichen. Kölnweit erreichen die Piraten 8,11 Prozent der Stimmen.

Autor: Andi Goral
Foto: Der Kölner Parteivorsitzende der Piraten Daniel Schwerd kommt am Herbrands bei der Wahlparty der Kölner Piraten an