Symbolbild Wunderkerze

Köln | red, dts | Noch liegt keine erste Bilanz der Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und Ordnungsamt der Stadt Köln vor. Nach zwei Jahren Corona feierten die Menschen in Köln wieder ausgelassen. Nach ersten Meldungen soll es auch zu Böllerwürfen auf Menschen gekommen sein. In Bonn wurden Einsatzkräfte attackiert als sie einen Brand löschen wollten. In Berlin meldet die Polizei eine sehr unruhige Silvesternacht.

Die Kölner Polizei sprach im Vorfeld des Silvesterabends von einem deutlichen Kräfteansatz der in der Stadt und an den sogenannten Feier-Hotspots im Einsatz sei. Unter anderem in der Kölner Altstadt und den Kölner Ringen sowie dem Viertel rund um die Zülpicher Straße. Noch legte die Kölner Polizei keine ersten Meldungen zum Geschehen vor, was sie für den Neujahrsmorgen ankündigte. Eine endgültige Silvesterbilanz soll erst nach einigen Tagen erstellt werden, da dann auch alle eingegangenen Anzeigen bewertet werden können.

In Köln-Mülheim brannte ein Fahrzeug. Sobald die ersten Bilanzen vorliegen, wird report-K berichten.

In den andern rheinischen Städten

Die Bonner Polizei ist mit ihrer ersten Bilanz etwas schneller. Die Beamten sprechen von einer einsatzintensiven Silvesternacht. Es seien 298 Notrufe und Meldungen von der Bonner Polizei aufgenommen worden. 24 Ruhestörungen und 15 Körperverletzungsdelikte bilanzieren die Bonner Einsatzkräfte.

Besonders bedrückend ist ein Angriff auf Einsatzkräfte. Gegen 0:05 Uhr brannte in Bonn-Medinghoven ein Müllcontainer nachdem Jugendliche dort Böller hineinwarfen. Die ersten eintreffenden Kräfte von Polizei und Feuerwehr wurden mit Feuerwerkskörpern und Steinen beworfen. Ein 19-Jähriger wurde festgenommen.

In Düsseldorf soll es zu einem Tötungsdelikt in einer Wohnung gekommen sein. Ein Zusammenhang mit einer Silvesterfeier, so die Düsseldorfer Polizei bestehe nicht.

Berliner Polizei meldet sehr unruhige Silvesternacht

Die Berliner Polizei berichtet von einer sehr ereignisreichen Silvesternacht und meldet unter anderem unzählige Attacken mit Pyrotechnik. Auf Twitter veröffentlichten die Beamten im Minutentakt Informationen über ihre tatsächlichen Einsätze – was sich wie ein Logbuch des Wahnsinns liest. „60-80 Personen versuchen in Lichtenrade ein Fahrzeug anzuzünden, indem sie Pyro unter ebendieses legen“, heißt es darin, oder: „In Marzahn kloppen sich etwa 30 Personen und Schreckschusswaffen werden abgefeuert“, und: „In Tempelhof wurde ein BVG-Bus mit Pyros und Feuerlöscher beworfen. Frontscheibe ist zerstört“. Schockierend auch eine Meldung aus Neukölln: „Beim Löschen eines brennenden Fahrzeuges auf der Sonnenallee wurden unsere und die Kollegen der Berliner Feuerwehr massiv mit Böllern angegriffen“, schreiben die Polizeibeamten. Neben Attacken mit Pyrotechnik hat die Polizei auch andere Gewalttaten zu bearbeiten: „Die Anruferin aus Gesundbrunnen berichtet, dass ihr Vater ihrer Mutter mehrfach ins Gesicht geschlagen hat“, heißt es in der Polizeimeldung von 0:48 Uhr.

GdP fordert höhere Strafen für Angriffe auf Einsatzkräfte 

Nach Attacken auf Rettungskräfte in der Silvesternacht fordert die Gewerkschaft der Polizei (GdP) deutlich höhere Strafen für die Täter. „Die Angriffe auf Rettungskräfte und Polizisten sind eine Verrohung, die wir nicht akzeptieren können“, sagte der GdP-Vorsitzende für den Bereich Bundespolizei, Andreas Roßkopf, der „Rheinischen Post“ (Montagsausgabe). „Es herrscht mittlerweile große Angst bei vielen Einsatzkräften.“

Das Strafmaß bei Angriffen auf Amtsträger, Sanitäter oder Polizisten müsse daher überdacht werden. „Sie müssen empfindlich hoch sein. Höher, als das jetzt der Fall ist“, so Roßkopf.

Der GdP-Vorsitzende ergänzte, wo Krankenhäuser seien, „wo die Innenstädte eng bebaut sind, sind Böllerverbote richtig“. Von einem grundsätzlichen Verbot halte er aber nichts. Das Problem seien die illegalen Böller.

„Da befinden wir uns ganz schnell im Bereich der Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz.“ Geltendes Recht müsse daher in diesem Bereich konsequenter durchgesetzt werden. „Verstöße können bis zu drei Jahren Haft oder 10.000 Euro Geldstrafe bedeuten“, sagte Roßkopf.