Christoph Kuckelkorn. Foto: Bopp

Köln | Eine emotionale Botschaft des Ober-Jecken von Köln!

In der 35. und letzten Mitgliederinfo des Jahres 2022 wendet sich Festkomitee-Chef Christoph Kuckelkorn am Samstag Nachmittag (31.12) an die Kölner Karnevalisten. Und er richtet emotionale Worte des Dankes an die Jecken, die zwei harte Jahre während der Pandemie durchstehen mussten.

Kuckelkorns Botschaft: Ihr habt den Karneval gerettet!

Christoph Kuckelkorn spricht über Höhen und Tiefen der Corona-Pandemie

Doch hier die Info im Wortlaut:

Liebe Mitglieder der dem Festkomitee angeschlossenen Gesellschaften,
leev Jecke!

Ich hoffe, Ihr habt die Weihnachtstage im Kreis Eurer Liebsten verbracht und in den vergangenen Tagen ein wenig Kraft für die kommende Session geschöpft. Der Jahreswechsel und die ruhigeren Tage zwischen Weihnachten und Neujahr sind für uns alle immer auch eine Zeit der Rückschau und des Ausblicks. Was lief gut? Wo darf man sich vielleicht auch mal zurücklehnen und zufrieden auf das Erreichte zurückblicken? Und was will man im nächsten Jahr besser machen?

Richtig gut war sicherlich, dass der Kölner Karneval auch im zweiten Jahr der Pandemie seine unglaubliche Kraft gezeigt hat. Mit einem Dreigestirn, das die sozialen Stärken des Fastelovends in den Mittelpunkt gestellt hat, mit 250.000 Kölnern, die den Rosenmontag zur größten Friedensdemo in der Stadtgeschichte gemacht haben und mit Euch, den Mitgliedern der Kölner Karnevalsgesellschaften. Denn Ihr habt mit einer unglaublichen Flexibilität und Kreativität jecke Momente ermöglicht – immer Corona-konform und zu den aktuell geltenden Bestimmungen. Damit habt Ihr unseren Fastelovend weit über die Grenzen Kölns hinaus sichtbar gemacht. Und Ihr wart es auch, die mit einem immensen Aufwand Formulare ausgefüllt und Anträge gestellt habt, um staatliche Hilfen zu bekommen. Diese Unterstützung habt Ihr uneigennützig nicht für Euch und Eure Gesellschaften beantragt, sondern für Künstler, Bands und Saalbetreiber.

Ihr habt damit nicht weniger als den Karneval gerettet!

Dafür möchte ich Euch im Namen aller Künstler, aber auch im Namen aller Kölner danken. Denn ohne Euer unglaubliches Engagement würden die Bühnen Kölns in den kommenden Sessionen sehr viel leerer sein. Ein Großteil der Arbeit ist an Euch im Ehrenamt hängengeblieben, aber es hat sich gelohnt: In der Session 2023 können wir alle wieder gemeinsam feiern.

Trotz dieser positiven Botschaft weiß ich, dass viele von Euch sehr skeptisch auf die kommenden Wochen blicken. Aus unserer zweiten Umfrage wissen wir, dass es eine große Schere zwischen Veranstaltungen gibt, die Anfang Dezember bereits ausverkauft waren und anderen, die erst die Hälfte der um diese Zeit üblichen Ticketkäufe verbuchen können. Im Schnitt sind zwar über 70 Prozent der Karten verkauft, aber uns ist natürlich bewusst, dass das dem Verein, der noch nicht ganz so weit ist, wenig Trost bieten wird.

Darum bleibt es wichtig, Zuversicht zu verbreiten und den Jecken, die mit dem Ticketkauf noch warten, zu zeigen, dass sie nicht mehr zögern müssen. Rund um den 11.11. hat unsere Kampagne, die wir übrigens mit Unterstützung der Stadt Köln umgesetzt haben, ein wenig mit dazu geführt, dass praktisch alle Veranstaltungen kurzfristig doch noch ausverkauft waren – egal, ob drinnen oder draußen. Diese positiven Signale wollen wir auch in den kommenden Wochen medial verbreiten – über Plakatwände, digitale Medien und in den sozialen Netzwerken. Wer mehr zur Kampagne wissen will, kann hier mehr erfahren und übrigens auch selbst bei der Aktion #Zesamme200 mitmachen.

Gerade in schwierigen Zeiten – das zeigen uns 200 Jahre Kölner Karneval – bietet der Fastelovend die Möglichkeit zu einer kleinen Auszeit vom Alltag. Die haben nicht nur unsere Gäste, sondern auch wir alle nötig. Ihr selbst habt es bei Euren Vorstandssitzungen oder Stammtischen sicher auch gemerkt, wie wichtig dieser ganz persönliche Kontakt ist.  Deswegen freuen meine Vorstandskollegen und ich uns unglaublich darauf, endlich wieder mit Euch gemeinsam bei Sitzungen, Bällen und Partys feiern zu können. Wir werden so viele Veranstaltungen wie möglich besuchen, um Euch zu treffen und uns persönlich mit Euch auszutauschen. Das ist in den beiden vergangenen Jahren leider viel zu kurz gekommen.

Historisches Foto: Die Aufnahme von report-k.de-Fotograf Eddy Bopp am Rosenmontag

Das ständige Umdenken und Neuplanen der beiden Corona-Jahre hat auch bei uns im Festkomitee für eine Veränderung der Prioritäten gesorgt. So manches Projekt, dass meine Kollegen und ich geplant hatten, musste auf die Zeit nach dem Jubiläum verschoben werden. Da wartet noch einiges an Arbeit auf uns, aber ich bin mir sicher, dass wir mit Eurer Unterstützung und der wiedergewonnenen Kraft des Karnevals mit vielen neuen Ideen und großer Energie in die nächsten 200 Jahre des Kölner Karnevals starten werden.

Ich wünsche Euch einen guten Rutsch in das neue Jahr und alles Gute für die kommende Session. Ich bin mir sicher, dass wir, wenn wir alle an einem Strang ziehen und nach den herausfordernden Corona-Jahren wieder die Gemeinsamkeiten im Vordergrund stellen, eine einzigartige Jubiläumssession erleben werden.

Liebe Grüße und ein herzliches Alaaf

Christoph Kuckelkorn