Mariamo und Mamadee sorgten für musikalische Unterhaltung

Der Wettbewerb forderte Schüler auf, Zivilcourage zu zeigen und sich kreativ mit dem Thema Rassismus auseinanderzusetzen. Die kreativen Werke in Form von Bildern, Fotos, Collagen, Erzählungen, Musik sollten sich mit der Diskriminierung und dem Rassismus auseinandersetzen und ihn anprangern. Unter den Jurymitgliedern waren die Dezernentin für Soziales, Integration und Umwelt Marlis Bredehorst, die Dezernentin für Bildung, Jugend und Sport Agnes Klein und Journalist und Autor Günter Wallraf. Zur Preisverleihung wurde ein Film von dem Künstlerkollektiv „Brothers Keepers“ vorgeführt und danach gab es eine Diskussion mit der Sängerin und Liedermacherin Mamadee, die in Köln wohnt, und dem bekannten Autor und Journalistin Günter Wallraf.

Stimmlosen eine Stimme geben
Als Neonazis, 2000 den Mosambikaner Alberto Adriano in Dessau zu Tode prügelten, wurde 2001 „Brothers Keepers“ in Köln gegründet. Sie beschäftigen sich mit der Entwicklung und Stärkung der afro-deutschen Identität, und wollen „den Stimmlosen eine Stimme geben“. Ihr Ziel ist es, ein junges Publikum zu erreichen und Jugendliche dazu zu bringen den Rassismus in der Gesellschaft wahrzunehmen und ihn zu bekämpfen. Seit ihrer Gründung, nutzten sie Musik als Medium um öffentliche Diskussionen über den Rassismus zu erzeugen. Zwei der Künstlerinnen, Mamadee und Mariama, traten bei der Preisverleihung auf. Aktionen wie dieser Wettbewerb, sind ein wichtiger Bestandteil von der Mission der „Brothers Keepers“, denn sie spricht Junge Menschen an, und macht sie auf das Thema Rassismus aufmerksam.  

„Yes I Am“, der Film der 2007 erschienen ist, beschäftigt sich mit der afro-deutschen Identität. Unter Anderem, sprach die Künstlerin Mamadee im Film darüber, wie es für sie war als Afro-deutsche in Ost-Deutschland aufzuwachsen. Nach der Wende sind mehr als 135 Menschen von rechtsgerichteten Tätern in Deutschland ermordet worden. Das Thema der rechtsradikalen Gewalt wird in diesem Film gezeigt, um sie der Gesellschaft sichtbar zu machen. Nicht nur die vom Rassismus Betroffenen sollten die Diskriminierung wahrnehmen, sondern die gesamte Gesellschaft. Mamadee erzählt von ihrer Kindheit, und wie sie sich alleine gelassen fühlte, als ihre Freunde die Diskriminierung, die sie wegen ihrer Hautfarbe erleben musste, ignorierten.

„Schwarz auf Weiß“
Civil Courage ist das Leitmotiv dieser Veranstaltung. Auch der Autor und Journalist, Günter Wallraf merkt an, dass es obwohl die Mehrheit der Gesellschaft keine Vorurteile gegen Menschen mit Migrationshintergrund hat, an Civilcourage fehlt. Nicht genügend Menschen setzen sich gegen die Diskriminierung ein. Sein neuster Film „Schwarz auf Weiß“ enthüllt den noch sehr präsenten Rassismus in der deutschen Gesellschaft. In der Tarnung als schwarzer Mann, geht Wallraf in seinem Dokumentarfilm, unter Anderem, auf Wohnungssuche in Köln-Nippes. Vergeblich, denn, dort wird er als schwarzer Mann abgelehnt.  Ein verdecktes Kamera-Team begleitete ihn bei diesen Aktionen.

Die Veranstalter des Wettbewerbs sind das Künstlerkollektiv Brothers Keepers (Film Yes, I AM), das AntiDiskriminierungsBüro (ADB) Köln/Öffentlichkeit gegen Gewalt e.V., der Caritasverband für die Stadt Köln/Antidiskriminierungsbüro, das Nicolaus-August-Otto-Berufskolleg mit „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, und die Regionale Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien (RAA). Als Preise werden unter Anderen eine Reise nach Berlin, Führungen durch Theater und Museen und Freikarten für Schwimmbäder überreicht. Der erste Preis ging an Hussein Ismail für seinen Rap mit dem Titel „Fremd im Land“, das über seine persönliche Erfahrungen handelt. Dafür bekommt er eine Reise nach Berlin und einen Besuch bei dem Bundestagsabgeordneten Volker Beck. Der Zweite Preis, ein Besuch der Bundestagsabgeordneten Renate Künast in Berlin, ging an die Klasse Fachlageristen 8220 des Alfred Müller Armack Berufskollegs für ihr Plakat mit Fotos, dass verschiedene Situationen von Diskriminierung im Alltag zeigt. Platz 3 ging an Precilia Nluta die eine bewegende und dramatische Erzählung über eine 15-jährige schwarze Schülerin schrieb, die wegen ihrer Hautfarbe zu Außenseiterin wurde, aber die Diskriminierung bekämpft. Precilia bekam Freikarten für die Kölner Bäder, und Günter Wallraf annoncierte spontan, dass er ihr als besonderen Preis auch eine Reise mit ihrer besten Freundin, nach Lanzarote, spendieren werde. Insgesamt wurden sieben Preise verliehen.

Fiona Schneider für Report-k.de/Kölns Internetzeitung