Köln | Die Sonderausstellung „drunter und drüber: Der Eigelstein“ zeigt die Geschichte des Viertels von der Antike bis heute. Über 120 Exponatgruppen  aus den Sammlungen der Museen, dem Erzbistum sowie vieler Privatpersonen zeigen die 2000-jährige Geschichte des Eigelstein, darunter römische Vasen, mittelalterliche Goldmünzen und die Zapfhähne aus dem „Kölsch Boor“. Die Ausstellung wird am 13. Dezember im Kölnischen Stadtmuseum eröffnet.

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Die Ausstellung ist die erste Zusammenarbeit zwischen dem Kölnischen Stadt- und dem Römisch-Germanischem Museum. Ein besonderes Exponat ist der Nachbau einer Wohnung aus dem Haus Eigelstein 95. Dort blieb die Einrichtung von 1919 bis 2012 fast unverändert und ist nun Teil der Ausstellung.

Die Geschichte des Eigelstein begann mit dem Bau der Straße unter den Römer. Damals führte die Straße noch bis nach Neuss. In fränkischen Zeiten war die Gegend verlassen – zu unsicher war die Lage jenseits der Stadtmauer. Im 11. Jahrhundert blühte links und rechts der Trasse aber wieder Leben auf. Die Trankgasse war eine „bessere Gegend“, in der Marzelanstraße konzentrierte sich das geistliche und geistige Leben mit Studenten, Professoren, Klerus und Ordensleuten. Am Eigelstein lagen die Brauereien und Mietshäusern. „Das Viertel war schon immer von der Mischung gesellschaftlicher Gegensätze gekennzeichnet.“, erklärte Dr. Mario Kramp, Direktor des Kölnischen Stadtmuseums. Auch auf die heutige Geschichte mit Karneval, kölschen Kneipenleben und dem berüchtigten „Milieu“ geht die Ausstellung ein.

Die Ausstellung liefert auch eine Erklärung für den Namensursprung des Viertels, der bis ins Mittelalter zurückgeht. So sollen Einwohner den Pinienzapen auf einem römischen Denkmal mit einer Eichel („Eigel“) verwechselt haben.

Passend zur Ausstellung erscheint außerdem ein Begleitband, der die Geschichte des Eigelstein in 49 Beiträgen festhält.

Autor: Chris Hinte
Foto: Das römische Nordtor an der Trankgasse im Modell.